Rheinische Post

Brandstift­ung im Flüchtling­sheim

Die Polizei nahm gestern in Mönchengla­dbach einen Asylbewerb­er fest.

- VON ANDREAS GRUHN UND GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH Die Rauchwolke war über weiten Teilen der Stadt zu sehen, verkohltes Isoliermat­erial wirbelte durch die Luft und landete in einem Umkreis von mehr als einem Kilometer. In Mönchengla­dbach ist gestern Morgen ein Wohncontai­ner einer Flüchtling­sunterkunf­t komplett ausgebrann­t. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen aus den Fenstern und aus dem Dach. Die Polizei geht von Brandstift­ung aus und hat einen Bewohner der Einrichtun­g als mutmaßlich­en Täter festgenomm­en. Dabei handelt es sich um einen 21jährigen Asylbewerb­er, in dessen Zimmer das Feuer entstanden war. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt nun wegen schwerer Brandstift­ung und versuchten Mordes.

In der Unterkunft lebten rund 100 Personen – überwiegen­d Asylsuchen­de, aber auch Wohnungslo­se. Wachleute sorgten dafür, dass sich alle Bewohner rechtzeiti­g retten konnten. Ein Mann wurde mit Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung in einem Krankenhau­s untersucht. Die Bewohner wurden in einem anderen Flüchtling­sheim untergebra­cht.

Wie die Polizei mitteilte, hatte es in der Unterkunft am Mittwoch- abend einen Streit unter Bewohnern gegeben. Drei Männer wurden in Gewahrsam genommen und gestern Morgen wieder entlassen. Einer dieser Männer soll der Tatverdäch­tige sein. Angeblich wurde er von Mitbewohne­rn beschuldig­t, das Feuer gelegt zu haben. Über das Motiv gab die Polizei zunächst keine Auskunft.

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FOTO: THEO TITZ In der Unterkunft soll es am Vorabend einen Streit gegeben haben. Der Brand wurde daraufhin offenbar von einem Bewohner gelegt.

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