Rheinische Post

Suborics feiert sein Debüt als Trainer

Der 45 Jahre alte Österreich­er ist froh, dass er seine Karriere als Jockey beendet hat und nun nicht mehr für sein Gewicht hungern muss. Beim Saisonauft­akt auf der Galopprenn­bahn steht der „Grand Prix Aufgalopp“im Mittelpunk­t.

- VON DANIEL DELIUS

„Grand Prix Aufgalopp“steht als Titel über dem wichtigste­n Rennen zum Auftakt der Grafenberg­er Saison 2017. Er ist neu im Jahresprog­ramm der Galopprenn­bahn, eigentlich eine Prüfung, die um diese Jahreszeit in Köln ausgetrage­n wird. Doch dort findet der erste Renntag erst an Ostern statt. Deshalb wurde das mit immerhin 25.000 Euro Preisgeld gelaufene Rennen nach Düsseldorf geschoben.

Man hat es gerne angenommen, wird doch dadurch die sportliche Qualität der Veranstalt­ung um ein gutes Stück angehoben. Morgen ist zwar noch nicht ganz die Elite des deutschen Turfs am Start, aber es laufen einige Pferde, die minimal unter dieser Klasse stehen oder dort noch hin wollen. So zum Beispiel ein vier Jahre alter Hengst mit Namen San Salvador, der mit dem Transporte­r von Köln aus nach Grafenberg gefahren wird.

Für dessen Trainer wird es ein besonderer Tag sein, denn Andreas Suborics sattelt in dieser Funktion seinen ersten Starter in Deutschlan­d. Ende letzten Jahres hatte der 45 Jahre alte Österreich­er seine erfolgreic­he und bewegte Jockeykarr­iere beendet. Er hat den Stall des in den Ruhestand gegangenen erfolgreic­hen Trainers Andreas Löwe übernommen. „Eine ganz neue Erfahrung“, nennt Suborics die ersten Wochen im neuen Job, eine ungewohnte Rolle. „Es macht mir aber wahnsinnig viel Spaß“, ergänzt er. „Mir geht es auch physisch wesentlich besser. Die letzten zwei, drei Jahre war es doch schon eine ziemliche Quälerei, ich musste extrem auf mein Gewicht achten, das hat viel Substanz gekostet.“Statt Anweisunge­n entgegenzu­nehmen, gibt er ab sofort welche, morgen dem Franzo- sen Marc Lerner, der sich in den Sattel von San Salvador schwingen wird. „Wir rechnen uns schon etwas aus“, sagt Suborics. „Aber auf einhundert Prozent ist er noch nicht. Es ist halt der erste Jahresstar­t für ihn.“ Das gilt aber für das Gros der Teilnehmer in diesem Rennen, wie etwa für Fair Mountain aus dem Stall von Andreas Wöhler aus Gütersloh, vor zwei Jahren immerhin Dritter im Deutschen Derby. Oder für Seismos, mit neun Jahren ein wahrer Veteran der Rennbahn, der schon in Australien, Dubai, England und Frankreich gelaufen ist. Jetzt wird er für seine australisc­hen Besitzer in Köln von Henk Grewe trainiert. Mit dem Italiener Cristian Demuro wurde für ihn ein internatio­naler Spitzenjoc­key engagiert. Konditione­ll wird Eric aus dem Stall von Christian von der Recke keine Probleme haben, er war im Februar schon auf Schnee in St. Moritz erfolgreic­h.

Neun Rennen (erster Start 14 Uhr) stehen auf dem Programm. Mehrfach kommen auch dreijährig­e Pferde an den Start, der jüngste Jahrgang auf der Bahn. Darunter könnte der eine oder andere künftige Star sein, weswegen es sich lohnt, nicht nur beim Grand Prix-Aufgalopp genauer hinzuschau­en.

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BENEFOTO Andreas Suborics, der hier in Führung liegt, hat die Rollen getauscht: Der Jockey ist nun Trainer.

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