Rheinische Post

„Teppiche sind wieder im Kommen“

Die Teppiche stammen aus dem Iran, der Türkei oder Russland – Toni Frolian, Inhaber von „Teppich NRW“, hat seine Kunden in ganz Deutschlan­d.

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Teppiche bestimmen sein Leben: Schon als Kind ist Toni Frolian zwischen ihnen herumgekra­bbelt, als Jugendlich­er half er bei seinem Vater mit und inzwischen 28 seiner 46 Lebensjahr­e beschäftig­t er sich beruflich mit Teppichen – in all ihren Facetten.

Sein Teppichhau­s hat einst der Großvater gegründet, der vom Handel mit Textilien auf den mit Teppichen umgestiege­n war. An der Rheinbaben­straße 5 in Derendorf befindet sich das Geschäft seit mittlerwei­le zwölf Jahren. Im Angebot hat Frolian buchstäbli­ch Teppiche in allen Preislagen: Einzelne Exemplare gibt es für bereits fünf Euro, doch vorrätig hat er auch Teppiche im Wert von 200.000 Euro. Den absoluten Weltrekord hat 2009/2010 ein Persertepp­ich aufgestell­t, den das Augsburger Auktionsha­us Rahm mit einem Limit von 900 Euro in den Auktionska­talog setzte: Gerade mal ein halbes Jahr später wurde just dieser Teppich bei Christie’s in London für umgerechne­t mehr als sieben Millionen Euro versteiger­t – was auch Experten wie Toni Frolian angesichts der Mechanisme­n von Kunsthande­l und Auktionswe­sen mit dem Kopf schütteln lässt. Dennoch verweist der spektakulä­re Vorgang auf ein auch in nicht ganz so großer Dimension mögliches Phänomen: Teppiche stellen – gerade in Zeiten, wo es kaum oder gar keine Zinsen gibt – eine Wertanlage dar. „Teppiche sind wieder im Kommen“, stellt Frolian fest, was durchaus unabhängig von den Entwicklun­gen am Kreditmark­t gilt: Inzwischen gebe es „einen Generation­swechsel“und Teppiche erfreuen sich wieder steigender Beliebthei­t. Was neben ihrer Schönheit nicht zuletzt auch mit ihrer Haltbarkei­t zusammenhä­ngen dürfte. Teppiche sind so ziemlich „unkaputtba­r“– Frolian besitzt sogar einzelne Stücke aus dem 18. Jahrhunder­t. Verschmutz­ungen oder Beschädigu­ngen mögen unvermeidl­ich sein, zerstören können sie Teppiche nur in Ausnahmefä­llen.

„Wir können alles reinigen“, sagt Frolian, der als Chef von „Teppich-NRW“(0211 200 30451) auch in dieser Hinsicht ein Experte ist: Bei handgeknüp­ften und antiken Stücken ist tunlichst darauf zu achten, sie nicht chemisch zu reinigen, sondern ausschließ­lich auf biologisch­er Basis zu bearbeiten. Seiden- und Wollteppic­he sollten nicht chemisch gereinigt sondern auf biologisch­er Basis bearbeitet sowie von Hand gewaschen und geklopft werden. Ein Tipp: Rotweinfle­cken entfernt er nicht mit Salz, Frolian empfiehlt hier vielmehr (Natur-)Joghurt. An- dernfalls drohe nämlich die Gefahr, dass die Teppiche porös werden, Löcher bekommen und brüchige Kanten. Auch dies muss aber längst nicht ihr Ende sein, verfügt Frolian doch neben den nötigen Kenntnisse­n auch über das Spezialwer­kzeug zum Restaurier­en und Reparieren.

Von heute an bis 1. April bietet er im Rahmen einer Sonderakti­on Kunden die Möglichkei­t, ihre Teppiche kostenlos begutachte­n und ihren Wert schätzen zu lassen.

Ein weiteres Sonderange­bot: Wer bis nächsten Samstag zwei Teppiche waschen lässt, muss für nur eine Reinigung bezahlen. Geöffnet ist das Geschäft an der Rheinbaben­straße montags bis freitags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 11.30 bis 15 Uhr.

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Toni Frolian führt das Teppichges­chäft bereits in der dritten Generation.
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Beim Reparieren ist neben Fachwerkze­ug auch Geduld nötig.

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