Experten beraten über die Familie der Zukunft
Rund 800.000 Menschen arbeiten deutschlandweit in der Kinder - und Jugendhilfe. Rund 50.000 davon diskutieren in dieser Woche in der Landeshauptstadt über Kinderarmut, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zeitgemäße Konzepte für Jugendzentren. Rund 300 Aussteller bilden die Vielfalt dieses Themas anlässlich des 16. Kinder- und Jugendhilfetages ab.
Als Gastgeber fühlt sich Düsseldorf gut gerüstet. Denn die Kommune ist die erste Großstadt jenseits der 500.000 Einwohner, die als „familienfreundlich“zertifiziert wurde. Was man dafür tun muss, erklärten Düsseldorfer Experten Vertretern aus 24 Städten und Kreisen gestern bei einem „Netzwerktreffen familiengerechter Kommunen“im Bilker Bürgerhaus. Ein Mosaikstein für die erfolgreiche Zertifizierung ist der 1999 gegründete Familientisch. Viermal im Jahr treffen sich seine rund 100 Mitglieder, um Fortschritte für Familien nicht nur zu bereden, sondern auch ganz praktisch auf den Weg zu bringen. „Der Bogen reicht vom Schokoticket für Jüngere über den Ausbau der U3Betreuung und die Schule als Lebensort bis hin zum Mehrgenerationenhaus“, sagt die Leiterin des Tischs, Petra Wackers.
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche erklärte den Gästen aus ganz Deutschland die Herausforderungen, vor die sich Düsseldorf gestellt sieht. „2004 hatten wir 575.000 Einwohner, 2030 werden es 660.000 sein, der Anteil der Fünf- bis 16-Jährigen erhöht sich bis 2030 um 16 Prozent. Der Anteil der Alleinerziehenden liegt schon jetzt bei 22 Prozent, Tendenz steigend.“
Im Vorfeld des Jugendhilfetages trafen sich gestern 3500 Erzieherinnen. An fünf verschiedenen Orten konnten sie sich über Themen wie die Kita aus Sicht von Kindern und Eltern, Kitas und Umwelt sowie Kitas und Medien informieren. Zum Auftakt der Großveranstaltung besucht Oberbürgermeister Thomas Geisel heute das Messegelände. Die Stadt ist dort mit einem eigenen Stand vertreten, an dem es unter anderem um ein Fußball-Fanprojekt für „Ultras“gehen wird.