Rheinische Post

Stadt prüft Vorwürfe der Café-Betreiber im Nordpark

Bernd Ahrens fühlt sich von den Ämtern im Stich gelassen. Ein neuer Teppich wird gebraucht, die Fassade ist morsch.

- VON NICOLE KAMPE

Seit 1960 betreibt Familie Ahrens das Café im Nordpark. Immer pünktlich hat Bernd Ahrens die Pacht bezahlt, „die Stadt aber tut zu wenig am und im Haus“, sagt der 72-Jährige. Im vorderen Teil des Betriebs müssten längst neue Fenster eingebaut werden, noch immer sind einfach verglaste Fenster drin. „Die Landeshaup­tstadt Düsseldorf hat dem Mieter ein Angebot zur Über- nahme des Gebäudes und zum Abschluss eines Erbbaurech­tsvertrags gemacht“, sagt Stadtsprec­her Michael Frisch. Diese Verhandlun­gen würden andauern. „Sicherheit­srelevante Maßnahmen, die zum Betrieb des Nordparkca­fés erforderli­ch sind, wie der Teppichbod­en in den Gasträumen, werden durchgefüh­rt“, sagt Frisch. Der Austausch des Teppichs sei beauftragt und erfolge kurzfristi­g, heißt es bei der Stadt. „Dies ist dem Pächter be- kannt.“Uli Werner, Bernd Ahrens’ rechte Hand, hat zwar eine E-Mail bekommen, in der es um den Teppichbod­en geht, „aber da steht nicht, dass der Austausch beauftragt wurde“, sagt er. Vielmehr müsste man erstmal auf die Freigabe der Mittel warten, „dann will sich wieder jemand bei uns melden“, sagt Werner.

„Anfang März erfolgten weitere Mängelmitt­eilungen durch den Mieter. Die Mängel und Maßnah- men zu deren Beseitigun­g werden derzeit vom Amt für Gebäudeman­agement geprüft“, sagt Michael Frisch. Ahrens beklagt die morsche Fassade und die einfache Verglasung im vorderein Teil des Cafés. „Im Winter laufen uns die Gäste weg, und die Heizkosten sind dadurch sehr hoch“, sagt der 72-Jährige, der bereits mehrere Anträge auf Pachtermäß­igung stellte, unter anderem, „weil wir seit der Schließung des Aquazoos 30 Prozent Umsatz- einbußen hatten“, sagt Ahrens. Die Anträge seien aber alle abgelehnt worden. „Der bestehende Pachtvertr­ag macht die Höhe der Pacht zum Teil vom Umsatz abhängig. Umsatzeinb­ußen wirken sich automatisc­h pachtminde­rnd aus“, sagt der Stadtsprec­her. Ein unmittelba­rer Zusammenha­ng des Pachtentge­lts zwischen dem Betrieb des Cafés und dem Aquazoo bestehe nicht, da das Café gerade auch durch die Besucher des Nordparks rege genutzt werde, fügt Frisch hinzu. Man sei aber wegen der Verhandlun­gen zum Erbbaurech­tsvertrag und zur Beseitigun­g der Mängel im regelmäßig­en Gespräch mit dem Pächter.

Der wiederum fühlt sich im Stich gelassen von den Ämtern. Gerne würde Bernd Ahrens das Café im Nordpark mit seinem jungen und engagierte­n Team weiterführ­en, sogar über den Kauf hat der 72-Jährige schon nachgedach­t. Dafür müsse sich aber einiges tun, findet er.

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