Rheinische Post

Abschied vom Friedensor­t Bunkerkirc­he

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Es war alles geregelt, die Koptische Kirche hatte als neue Hausherrin der Bunkerkirc­he der „Initiative Friedensor­t“zugesagt, dass sie bis 2020 das Erdgeschos­s des Gotteshaus­es weiterhin für Kunstausst­ellungen, Aktionen und weitere Projekte zum Thema Frieden nutzen könne. Anlass für die sieben Ehrenamtli­chen der Initiative, frohen Mutes in die Zukunft zu blicken.

Trotzdem müssen sie nun ausgerechn­et zum zehnten Jahrestag der Initiative ihre Arbeit aufgeben, weil eine Kontrolle ergab, dass die neuen Düsseldorf­er Brandschut­zvorschrif­ten im Ausstellun­gsbereich nicht erfüllt werden und somit keine Ausstellun­gen mehr möglich sind. Konkret waren den Gutachtern die Fluchtwege zu lang. Laut Baurecht muss ein Ausgang von jeder Stelle eines Kellergesc­hosses in höchstens 35 Metern Entfernung liegen.

„Die Nachricht traf uns wie aus heiterem Himmel“, sagt Sprecherin Ulrike Bornewasse­r. „Schweren Herzens haben wir uns dann Anfang 2017 entschloss­en, unser 2007 begonnenes Engagement in der Bunkerkirc­he zu beenden.“Das ist umso schmerzlic­her, weil das Programm für das laufende Jahr schon komplett sei, die Künstler bereits zugesagt hätten.

Der Trauer zum Trotz wollen sich die Ehrenamtli­chen am kommenden Samstag, 1. April, ab 17 Uhr mit Gästen von dem „einmaligen Friedensor­t“verabschie­den und Danke sagen für zehn ereignisre­iche Jahre. Geboten wird eine Retrospekt­ive, Live-Musik und Imbiss. Barbara Gladysch (Mütter für den Frieden), Angela Genger (ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstät­te) und Bruno Kammann von der Initiative werden zum Thema Bunkerkirc­he und Frieden sprechen. Brigida Brettschne­ider (Violoncell­o) und Hertha Gruber (Violine) sorgen für die musikalisc­he Umrahmung.

Die Bunkerkirc­he mit den Originalrä­umen aus dem Zweiten Weltkrieg bleibt auch nach Auflösung der Initiative ein Mahnmal für den Frieden. Auch sind Führungen weiterhin möglich, weil die Besucher betreut und im Notfall schnell zu den Ausgängen geleitet werden können.

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RP-FOTO: GEORG SALZBURG Ulrike Bornewasse­r muss Abschied nehmen.

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