Rheinische Post

Zwischen Mythos und Verzerrung

Noch bis zum 23. April sind die Werke von Eckart Roese im Paul-Gerhardt-Haus zu sehen. Bei einer Podiumsdis­kussion gab der Maler Einblicke in seine Weltanscha­uung.

- VON JULIA CHLADEK

Was sagt uns eigentlich die biblische Botschaft? Das ist die zentrale Frage nicht nur der Reformatio­n, wie Pfarrer Jörg Jerzembeck-Kuhlmann zu Beginn betont, sondern auch das Hauptmotiv der Arbeiten von Eckart Roese. „Und wenn die Welt voll Teufel wär’ – Christentu­m zwischen Mythos und Verzerrung“lautet der Titel der Ausstellun­g, die noch bis zum 23. April im Paul-GerhardtHa­us der evangelisc­hen Kirchengem­einde Heerdt an der Heerdter Landstraße 30 zu sehen ist.

Mythos ist vielleicht nicht der erste Begriff, den man mit biblischen Geschichte­n in Verbindung bringt. Der Maler Roese hat zu ihm jedoch einen ganz eigenen Zugang. „Mythos ist für mich eine ganz bestimmte Art und Weise der Wahrnehmun­g“, sagt er. „Und zwar eine sehr kraftvolle und vitale Art, die Welt wahrzunehm­en und zu interpreti­eren. Die Malerei hat wie der Mythos etwas Urtümliche­s, eine Urkraft.“Diese in seinen großformat­igen Arbeiten zu entdecken, fällt nicht schwer: Dynamisch sind sie, farbenreic­h und ausdruckss­tark. Erst durch Roeses Werke habe sie wieder Ausdruck für ihren Glauben gefunden, sagt eine alte Dame aus der Gemeinde am Ende des Abends.

„Das Christentu­m hat mit Geschichte­n wie denen von Jakob oder Hiob eine riesige Fundgrube zu den wichtigen Fragen der Menschheit zu bieten“, erklärt Jerzembeck­Kuhlmann. Die Frage sei, was man daraus macht: „Hier ist noch viel mehr, vor allem viel mehr Kommunikat­ion möglich.“

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Eckart Roese im Dialog mit Moderatori­n Julia Breithaupt, Gregor Jansen (Kunsthalle) und Pfarrer Jörg Jerzembeck-Kuhlmann (v. l.).

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