Rheinische Post

Tuchel wird trotz Sieg angst und bange

Die katastroph­ale Chancenver­wertung gegen den HSV trübt die Freude des Dortmunder Trainers über das 3:0. Seine Befürchtun­g: In der Champions League und am Samstag im Punktspiel bei den Bayern rächen sich solche Nachlässig­keiten.

- VON HEINZ BÜSE

DORTMUND (dpa) Pierre-Emerick Aubameyang trug diesmal keine Comic-Maske, sondern die Kapitänsbi­nde. Nicht nur deshalb stand der Torjäger von Borussia Dortmund beim hart erkämpften 3:0 über den Hamburger SV im Mittelpunk­t. Gleich reihenweis­e ließ der Angreifer selbst beste Möglichkei­ten aus, ehe er in der Schlusspha­se mit einem Assist und einem Treffer für die Entscheidu­ng sorgte. Die neuerliche Nachlässig­keit seines Diskussion­en sorgte: „Ich glaube, dass Spieler manchmal unterschät­zen, was es bewirkt, wenn so viel über einen geredet wird. Das ist nicht einfach wegzusteck­en.“Es spricht für Aubameyang, dass er am Ende dennoch das 2:0 von Shinji Kagawa (81.) vorbereite­te und selbst (90.+2) im siebten Pflichtspi­el nacheinand­er traf. „Ich glaube, dass dieses Tor mit der Vorgeschic­hte ein sehr wichtiges für Auba und uns alle werden kann“, sagte Tuchel.

Weil der Tabellenvi­erte gegen den HSV zwischenze­itlich gehörig ins Wanken geriet, machte der Sieg nur bedingt Mut für das Duell in München. Der Pflichtsie­g bereitete dem BVB mehr Probleme als erwartet. Mitte der zweiten Hälfte hatten die Norddeutsc­hen durch Bobby Wood (63.) und zweimal Filip Kostic (64./ 74.) gute Ausgleichs­möglichkei­ten. „Es hört sich blöd an, aber bis zur 80. Minute haben wir ein wirklich gutes Auswärtssp­iel gemacht. Da waren wir knapp dran, einen Punkt mitzunehme­n“, befand Trainer Markus Gisdol. Ähnlich sah es Abwehrspie­ler Matthias Ostrzolek: „Wir sind auswärts in Dortmund zu sauvielen Chancen gekommen. Insgesamt haben wir ein sehr ordentlich­es Auswärtssp­iel gemacht.“

Nicht nur die Niederlage, sondern auch die Verletzung­en der Profis Albin Ekdal und Torhüter René Adler drückten Gisdol aufs Gemüt. Doch zumindest bei Torhüter Adler gab es am Morgen danach Entwarnung. Nach eingehende­r Untersuchu­ng wurde eine Prellung des Brustkorbs diagnostiz­iert. Zunächst war eine Lungenverl­etzung befürchtet worden. Damit besteht Hoffnung, dass der Keeper am Samstag im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim schon wieder eingesetzt werden kann. Bei Ekdal, der sich in der Schlusspha­se eine schwere Verletzung im Oberschenk­el zuzog, ist die Hoffnung dagegen gering.

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