Rheinische Post

Anwohner: „Das ist eine ökologisch­e Katastroph­e“

-

(klik) Viele Jahre hat sich der Düsseldorf­er Architekt aus der Sache rausgehalt­en. Aber die Arbeiten, die gestern an der Grünfläche Spee‘scher Graben in der Carlstadt begonnen haben, sind für Luigi Benicchio mehr als inakzeptab­el. „Wer das zu verantwort­en hat, ist zu disqualifi­zieren“, ärgert sich der Anwohner der Grünanlage.

Mit der Umgestaltu­ng des Spee‘schen Grabens – der Park soll nach der historisch­en Planung des Düsseldorf­er Gartenarch­itekten Maximilian Weyhe von 1835 umgebaut werden – sind viele Anwohner nicht einverstan­den. „Hinterher sieht es aus wie eine Minigolf-Anlage“, ärgert sich Anwohnerin Ursula Rieck. Aber seit gestern geht es den Kritikern nicht mehr nur um die Optik, sondern vor allem um die Maßnahme der Stadt, einen Teil der Gehwege zu asphaltier­en. Damit werden einige Meter Boden in dem Park versiegelt. An diesen Stellen kann dann weder Wasser noch Luft in den Boden gelangen. Und genau das, sagt Architekt Benicchio, sei eine „ökologisch­e Katastroph­e“.

Wirklich nachhaltig im ökologisch­en Sinne sei diese Baumaßnahm­e nicht, sagt Nicole Haas vom Gartenamt. Aber doch nachhaltig gemeint: So würden nur diejenigen Abschnitte asphaltier­t, die abschüssig seien. Mit der Versiegelu­ng wolle man verhindern, dass die Wege bei Regen abrutschen könnten.

Eine Erklärung, die Architekt Benicchio nicht akzeptiere­n möchte: „Das ist ein Verbrechen“, sagt der Anwohner, der sich um die Zukunft der Natur in der Stadt sorgt. Für die Wege hätte man Holz oder Steine verwenden können. „Der Boden muss atmen können“, sagt Benicchio. Die Arbeiten dauern an.

 ?? RP-FOTO: KLIK ?? Die Halbinsel Spee’scher Graben soll nach dem historisch­em Vorbild, einem Plan von 1835, umgestalte­t werden. Dazu gehören auch neue Gehwege.
RP-FOTO: KLIK Die Halbinsel Spee’scher Graben soll nach dem historisch­em Vorbild, einem Plan von 1835, umgestalte­t werden. Dazu gehören auch neue Gehwege.

Newspapers in German

Newspapers from Germany