Rheinische Post

Rentner ärgert sich über Schranke am Nordstrand

Am Unterbache­r See sind drei Viertel des Parkplatze­s gesperrt. An sonnigen Wochenende­n droht Verkehrsch­aos.

- VON NICOLE KAMPE

Jeden Tag dreht Dieter Petri seine Runde am Unterbache­r See. Immer mit dem Fahrrad, zu Fuß ist er nicht mehr so gern unterwegs. Die Artrose plagt ihn mehr und mehr. Seit das Wetter so schön geworden ist und die Menschen raus wollen an die frische Luft, muss er oft ausweichen, weil sich auf seiner üblichen Route die Autos stauen. Sie kreisen auf dem Parkplatz am Nordstrand, auf der Suche nach einer Lücke. Zuletzt war die Schranke an den Wochen- enden geschlosse­n, „nur ein kleiner Teil des Parkplatze­s stand zur Verfügung“, sagt Petri. Viele Fahrer drängelten sich zurück auf die Rothenberg­straße, stellten ihre Pkw auf dem Grünstreif­en ab, zwischen Fahrbahn und Radweg. „Hier war richtiges Verkehrsch­aos“, sagt er.

Peter von Rappard, Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds Erholungsg­ebiet Unterbache­r See, erklärt, dass die Schranke aufgestell­t wurde, um Menschen daran zu hindern, unerlaubt ihr Sperrgut dort abzuladen. „Deswegen schließen wir au- ßerhalb der Saison drei Viertel des Parkplatze­s“, erklärt von Rappard. Doch wer Sperrmüll loswerden will, der kann das auch auf dem vorderen Teil des Geländes tun, der das ganze Jahr über für Besucher offen steht, meint der Rentner. Den gesamten Parkplatz sperren will der Zweckverba­nd nicht. Dort setzt der Geschäftsf­ührer auf soziale Kontrolle, „dass Mitmensche­n aufpassen, ob jemand seinen Unrat ablädt“, sagt von Rappard. Außerdem soll die Schranke verhindern, dass illegale Autorennen auf dem Parkplatz aus- getragen werden. „Das ist auch schon vorgekomme­n“, erzählt Peter von Rappard.

Immerhin wurde die Schranke in der vergangene­n Woche geöffnet, als die Sonne wieder schien und die Leute in Scharen zum Unterbache­r See strömten. „Wir öffnen die Barriere eigentlich immer, wenn die Wettervorh­ersage gut ist“, sagt Peter von Rappard. Dafür würde der Wetterberi­cht drei Tage vorher kontrollie­rt, „einmal war die Schranke verschloss­en, weil der eingeteilt­e Kollege ein krankes Kind hatte“, sagt er. Dass es auch schon Sommer gegeben hat, in denen die Schranke an manchen Tagen geschlosse­n blieb, wie der 77-Jährige berichtet, das sei nicht wahr, meint von Rappard.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Dieter Petri ärgert sich über die Schranke.

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