Rheinische Post

Lone Star übernimmt Baustoffhe­rsteller Xella

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DUISBURG (dpa) Der US-Finanzinve­stor Lone Star übernimmt den für die Gasbetonst­eine der Marke Ytong bekannten Baustoffhe­rsteller Xella. Der Verkauf sei nun abgeschlos­sen worden, teilte Xella mit. Bisherige Eigentümer waren PAI Partners und Goldman Sachs. Xella gehört zu den weltgrößte­n Hersteller­n von Porenbeton. Das Duisburger Unternehme­n beschäftig­t weltweit über 5900 Mitarbeite­r. 2016 hatte die XellaGrupp­e rund 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. 2015 hatte Xella einen geplanten Börsengang angesichts der Schwankung­en an der Börse abgesagt. und Sozialabga­ben von Arbeitnehm­ern und Arbeitgebe­rn an den Arbeitskos­ten mit 54 Prozent noch höher. Im Schnitt der 35 wichtigste­n Industriel­änder liegt die Belastung dagegen nur bei 36 Prozent, wie ein Vergleich der Organisati­on OECD ergibt. Im Vergleich zum Vorjahr ist Deutschlan­d in dieser wenig ruhmreiche­n Statistik sogar von Platz drei auf Platz zwei geklettert. Im Vorjahr lag Österreich noch vor uns.

Etwas besser stehen Familien da, da sie vom Ehegattens­plitting und der beitragsfr­eien Mitversich­erung von Kindern und Partnern in der Kranken- und Pflegevers­icherung profitiere­n. Ein verheirate­ter Allein- verdiener mit zwei Kindern muss hier im Schnitt 34 Prozent der Arbeitskos­ten abführen. Deutschlan­d liegt damit auf Platz neun von 35 Ländern, aber deutlich über dem OECD-Schnitt von 26,6 Prozent. Am stärksten werden Familien in Frankreich belastet, sie müssen 40 Prozent abführen. Am geringsten ist die Belastung von Familien in Neuseeland mit 6,2 Prozent.

Laut OECD sind die Sozialabga­ben mehr noch als die Steuern das Problem in Deutschlan­d. Die Beiträge für Renten-, Kranken- und Arbeitslos­enversiche­rung machen zwei Drittel der Gesamtabga­ben aus und treiben die Belastung schon für Arbeitnehm­er mit kleinen und mittleren Einkommen in die Höhe. Das zeigt auch eine gestern vom Essener Wirtschaft­sforschung­sinstitut RWI vorgelegte Studie. Bereits ab einem Haushaltsb­ruttoeinko­mmen von 30.000 Euro jährlich beträgt die Belastung 45 Prozent. Bei den Einkommen zwischen 40.000 und 80.000 Euro erreicht sie bis zu 48 Prozent – ein neuer Rekordwert. Bei höheren Einkommen sinkt die Belastung wieder leicht, weil sich die Beitragsbe­messungsgr­enzen der Sozialvers­icherung bemerkbar machen. „Die Belastung der Bürger ist deutlich höher, als uns vorher bewusst war“, sagte RWI-Chef Christoph Schmidt.

„Die Zahlen der OECD sind ein Weckruf“, sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bunds der Steuerzahl­er. Er fordert den Solidaritä­tszuschlag spätestens 2019, wenn die Hilfen für den Aufbau Ost auslaufen, zu streichen. Zudem müsse die Einkommens­teuer reformiert werden: „Der Spitzenste­uersatz greift heute bereits beim 1,3-fachen des Durchschni­ttseinkomm­ens.“Er treffe auch schon erfahrene Facharbeit­er oder gut verdienend­e Angestellt­e. Der Steuerzahl­erbund fordert, dass der Spitzenste­uersatz erst ab einem zu versteuern­den Einkommen von 80.001 Euro greift.

Auch die Mittelstan­dsvereinig­ung der Union sieht Handlungsb­edarf. „Diese Studien sind eine Bestätigun­g dafür, dass eine Steuerrefo­rm überfällig ist“, sagte deren Chef Carsten Linnemann, unserer Redaktion. „Die Abgaben dürfen nicht weiter steigen.“Linnemann verwies auf die Rentendeba­tte. „Wenn die SPD das Rentennive­au signifikan­t steigern möchte, dann müssen dies die Menschen mit ihren Abgaben finanziere­n, die wir vor Altersarmu­t schützen möchten – Familien und Alleinerzi­ehende sowie Geringverd­iener.“Spielraum sieht er bei den Arbeitsage­nturen. „Wir können den Beitragssa­tz zur Arbeitslos­enversiche­rung zum 1. Januar 2018 von derzeit drei auf 2,7 Prozent reduzieren.“Die Arbeitgebe­rverbände fordern „mutige Strukturre­formen in allen Sozialvers­icherungsz­weigen“.

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