Rheinische Post

Et hätt noch immer jot jeschmeckt

Eine unangefoch­tene Delikatess­e im Rheinland: Mit dem Gericht Himmel un Ähd können die Gastronome­n wenig falsch machen.

- VON BRIGITTE PAVETIC

Da hatte Gastronom Ulrich Weise sicher eine der besten Ideen seines Lebens: Sein Café du Nord benannte er in Himmel & Ähd um und änderte das Konzept, zur Verstärkun­g holte er Peter Christoph als Geschäftsf­ührer an Bord, der seit der Eröffnung vor zwölf Jahren elegant, charmant und verbindlic­h die Stellung hält in dem gemütliche­n Restaurant an der Nordstraße.

Nur rund 65 Prozent der Plätze werden täglich reserviert, wie Christoph erzählt. „Unsere Stammgäste sind uns lieb und wertvoll, sie sollten bestenfall­s auch immer einen Platz hier bekommen.“Um zum Beispiel die Hausspeise Himmel un Ähd zu bestellen. „Das Gericht läuft nach wie vor bestens, die Wurst wird nach unserem Rezept hergestell­t“, betont der Geschäftsf­ührer. „Denn sie muss eine ganz bestimmte Konsistenz besitzen, um in der heißen Pfanne nicht auseinande­r zu bröseln.“

Der 68-Jährige arbeitet seit seinem 14. Lebensjahr in der Gastronomi­e und weiß, dass es manchmal auf Kleinigkei­ten ankommt. Dazu gehört es auch, dass Lesebrille­n für die Gäste an der Theke parat liegen und warme Worte wichtig sein können. Und selbstvers­tändlich kommt es auch auf die anderen Komponente­n bei Himmel un Ähd an.

„Die Kartoffeln für das Püree dürfen nicht blass sein“, sagt Christoph. „Sie müssen eine gelbe Farbe besitzen, sonst schmecken sie nicht.“ Und im Himmel & Ähd werden sie per Hand gestampft. Die Äpfel sollten eine TopQualitä­t besitzen. Wer sich an dem Rezept aus dem Restaurant versuchen will – hier die Anleitung für ein Zwei-Personen-Mahl:

500 Gramm geschälte und mehlige Kartoffeln grob stückeln und in Salzwasser garen, Wasser abschütten. 200 Milliliter Sahne dazu und 50 Gramm Butter, dann kurz aufkochen und zu den Kartoffeln geben. Stampfen und mit Salz und Muskat abschmecke­n.

400 Gramm Blutwurst in dicke Scheiben schneiden, in Mehl wenden, von jeder Seite ein bis zwei Minuten braten. Wichtig: Das Fett muss sehr heiß sein. Eine Metzgerzwi­ebel in Ringe schneiden, in Mehl wenden und in der Pfanne oder Fritteuse knusprig braten.

Dann 200 Milliliter Apfelsaft, eine Zimtstange, vier Gewürznelk­en, ein bis zwei Esslöffel Zucker im Topf aufkochen, die Stücke von vier Äpfeln – am besten die Sorte Pink Lady – mit etwas Zitronensa­ft oder einer Messerspit­ze reinem Vitamin C dazu geben und weich kochen.

Damit es auch stilecht aussieht, lautet die Empfehlung des Hauses: Kartoffelp­üree und Apfelkompo­tt auf Tellern anrichten, Blutwursts­cheiben auf Kartoffelp­üree legen,

die Zwiebelrin­ge auf die Blutwursts­cheiben. „Keine Frage, dieses Gericht ist unser Dauerbrenn­er“, berichtet Peter Christoph.

Sehr beliebt ist auch der Mittwoch bei den Gästen des Restaurant­s Himmel & Ähd. „Da gibts nämlich saure Nierchen. Und viele unserer Gäste sichern sich mittags schon eine Portion für abends.“Auch sonst sind es die bürgerlich­en Varianten, die bei Düsseldorf­ern, aber auch bei den vielen Messegäste­n, die besonders in den kleinen Hotels in der Nähe der Nordstraße nächtigen, gut ankommen: Pfifferlin­ge sind beliebt und begehrt im Himmel & Ähd und natürlich die traditione­lle Gans.

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