Stuttgart baut auf Stürmer Terodde
Die Treffer des Torjägers, zuletzt zwei beim 3:2 in Bielefeld, lassen die Schwaben von der Bundesliga-Rückkehr träumen.
BIELEFELD (sid) Stuttgarts Trainer Hannes Wolf schloss Matchwinner Simon Terodde überglücklich in die Arme, dann schickte er seine „Lebensversicherung“im Aufstiegskampf mit den Kollegen zum Gästeblock. Dort gaben 2000 Fans des Bundesliga-Absteigers das Motto des Abends vor: „Nie mehr 2. Liga!“
Dank Terodde, der das hart erarbeitete 3:2 (0:1) des Tabellenführers bei der abstiegsbedrohten Arminia aus Bielefeld per Doppelpack gesichert hatte, darf der schwäbische Fußballklub mehr denn je träumen. „Seine Tore sind unglaublich wichtig für uns“, sagte Wolf. Die Saisontreffer Nummer 18 (54. Minute) und „Ich hatte vorher schon drei Chancen, zum Schluss war ich dann noch einmal dran, und da bin ich cool geblieben.“
Vor dem Spitzenspiel am kommenden Montag gegen Union Berlin führt Stuttgart die Tabelle mit 57 Punkten vor Mit-Absteiger Hannover 96 (56) an. Berlin und Eintracht Braunschweig (je 54) folgen. „Wir haben eine gute Ausgangsposition“, sagte Terodde. Doch der 29-Jährige mahnte auch, weiter an den erneut aufgetretenen Fehlern zu arbeiten. Sein Kollege Matthias Zimmermann war da forscher. „So Spiele muss man einfach ziehen, so steigt man auf“, sagte er. Zumal, wenn man einen Stürmer wie Terodde habe: „Mit der Qualität können wir immer ein Tor machen, egal wann.“
Ein Schlüssel war aber auch Wolfs Personalpolitik. Maxim, der über Wochen weg vom Fenster war, zahlte das Vertrauen wie zuletzt im Derby gegen den Karlsruher SC (2:0) zurück. Und Daniel Ginczek, den Wolf in der Schlussviertelstunde für den erst zur Pause eingewechselten Anto Grgic brachte, bereitete den Siegtreffer „top“vor, wie Wolf lobte. „Wir haben eine unfassbare Mentalität gezeigt, das war enorm stark“, befand Terodde. Bielefeld kassierte trotz beherztem Spiel die erste Niederlage im vierten Spiel unter Jeff Saibene. Als 17. der Tabelle droht weiter der Abstieg in die 3. Liga. „Das ist eine sehr bittere Niederlage, die Mannschaft war kämpferisch voll am Limit“, sagte Saibene. Dennoch sei er nach dieser „Top-Leistung zuversichtlich für die Zukunft“.