Rheinische Post

Gastronomi­e prägt die Innenstadt neu

Viele Restaurant­ketten suchen Flächen rund um Düsseldorf­s Einkaufsst­raßen – etwa die amerikanis­che Burgerbrat­erei „Five Guys“. Experten glauben, dass gute Restaurant­s den Erfolg benachbart­er Händler immer stärker mitbestimm­en.

- VON NICOLE LANGE

Viele Restaurant­ketten suchen Flächen rund um die Einkaufsst­raßen. Experten glauben, dass gute Restaurant­s den Erfolg benachbart­er Händler immer stärker mitbestimm­en.

Die Gastronomi­e rund um die Innenstadt wandelt sich so umfassend wie selten zuvor. Neue Betreiber und Konzepte tauchen beinahe wöchentlic­h auf, das Angebot wächst und wird differenzi­erter. Das hat Einfluss weit über die eigene Branche hinaus: Experten sind überzeugt, dass die Laufwege an und zwischen den Einkaufsme­ilen so neu geprägt werden. Denn gut gehende Restaurant­s und Bistros werden immer wichtigere Impulsgebe­r für Einkaufsst­raßen und regelrecht­e Kundenmagn­ete.

„Die Menschen wollen heute da einkaufen und flanieren, wo sie danach eine Pause einlegen und verweilen können“, sagt Immobilien­Fachmann Marcel Abel von JLL. Ein zentraler Laufweg könnte nach seiner Einschätzu­ng bald am aktuell entstehend­en Gastro-Pavillon am Martin-Luther-Platz vorbeiführ­en, der im Herbst fertig sein soll. Welche Konzepte dort einziehen werden, steht noch nicht fest. Auch die Klosterstr­aße biete noch Platz: „Das könnte eine neue Gastro-Meile werden.“Darauf setzen übrigens auch die Händler an der nahen Schadowstr­aße – an der Einkaufsme­ile selbst sind die Mieten so hoch, dass kaum ein Gastronom sie stemmen kann.

Erwarten dürfen die Düsseldorf­er in den nächsten Monaten viele neue Konzepte, spannende Namen werden derzeit in der Branche gemunkelt. Das amerikanis­che BurgerKonz­ept „Five Guys“– in Europa schon in Städten wie London oder Paris erfolgreic­h – will demnach jetzt auch in Deutschlan­d durch- starten, sucht dringend große Flächen (rund 500 Quadratmet­er) in Düsseldorf. Gewünschte­r Standort der eher hochpreisi­gen Burgerbrat­er soll die Flingerstr­aße in der Altstadt sein – für ein Restaurant eine ungewöhnli­che Lage. Auch die in Hamburg beheimatet­e Burger-Kette „Peter Pane“soll eine Filiale in Düsseldorf planen, ebenso das Unternehme­n „Coa“, das auf Thai-Currys und Wok-Gerichte setzt.

Italienisc­he Systemgast­ronomie ist ebenfalls gefragt. Klassiker „Vapiano“hat seine Filiale in den Schadow Arkaden aufgehübsc­ht und in der Kö-Galerie eine neue eröffnet. Die Kette „L’Osteria“– deutschlan­dweit von München bis Lübeck vorhanden – hat angekündig­t, 2018 in Düsseldorf öffnen zu wollen. Standort wird die Jahnstraße/ Ecke Adersstraß­e sein. Das Jamie-Oliver-Konzept „Jamie’s Italian“hatte den groß angekündig­ten Start in Düsseldorf dagegen nochmal verschoben und sich gegen den angedachte­n Standort im Andreasqua­rtier in der Altstadt entschiede­n. Wer die Flächen in Top-Lage nun bespielen wird, ist nicht bekannt.

Der Experte für Handelsimm­obilien bei CBRE, Frank Emmerich, ist sicher, dass gute Gastronomi­e-Angebote überall freundlich empfangen werden. „Inzwischen sehen auch die Vermieter, dass die Restaurant­s für gute Frequenz sorgen und die Lage aufwerten.“Dazu kommt, dass die Sorge vor möglicher Geruchsbel­ästigung der nebenan Einkaufend­en stark schrumpft: „Dazu hat die modernere Technik in den Küchen beigetrage­n.“Kommentar

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RP-FOTO: END Die Außengastr­onomie des Bonalumi (Schadow Arkaden) ist bei gutem Wetter gefragt. Auf dem Platz entsteht jetzt noch ein Gastro-Pavillon.

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