Rheinische Post

Wettschieß­en zwischen Ronaldo und Messi

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MADRID (sid) Letzte Chance Clasico: Mit jeder Menge Wut im Bauch und gehörigem Druck im Gepäck reist der FC Barcelona ins Estadio Santiago Bernabéu. Zum weltweit beachteten Spiel bei Real Madrid, zum ewigen Duell zwischen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Es ist Barcas letzte Ausfahrt Richtung Meistertit­el. Real greift dagegen nach einem historisch­en Double.

„Es gibt keine größere Motivation, als nach Madrid zu fahren und sie zu schlagen“, sagte Barcelonas Trainer Luis Enrique, der seine Mannschaft mit Nationalke­eper MarcAndré ter Stegen nach dem frustrie- renden Champions-League-Aus gegen Juventus Turin unter Zeitdruck für die Partie am Sonntag aufrichten musste. Für den 46-Jährigen geht es zum Ende seiner dreijährig­en Amtszeit bei den Katalanen auch um einen gebührende­n Abschied: „Wir können beim direkten Konkurrent­en Platz eins holen, das ist eine Riesenchan­ce.“Dabei muss er jedoch auf Superstar Neymar verzichten, der wegen einer Rotsperre fehlt.

Barca droht das unbequeme Szenario, dass Real mit Weltmeiste­r Toni Kroos vor rund 650 Millionen TV-Zuschauern uneinholba­r davonzieht. Bei einer Niederlage be- trägt der Rückstand der Katalanen fünf Spieltage vor Schluss sechs Punkte auf die Königliche­n – zudem hat Real ein Spiel weniger ausgetrage­n. „Der Clasico ist im Meistersch­aftsrennen von absolut entscheide­nder Bedeutung“, sagte die Barca-Legende Xavi Hernandez.

Auf wen es aus der Perspektiv­e des früheren Spielers vor allem ankommt, überrascht kaum: Lionel Messi. Der Argentinie­r könnte den Meilenstei­n von 500 Pflichtspi­elTreffern erreichen, nur noch zwei Torerfolge fehlen dem kleinen Angreifer zu dieser Marke. Doch auch Ronaldo nimmt eine sensatione­lle Zahl immer fester ins Visier. Der Europameis­ter aus Portugal steht bei 395 Toren im Real-Trikot. Und er befindet sich wieder in absoluter Topform.

Vor allem dank Ronaldos Champions-League-Treffern Nummer 98 bis 100 zogen die Königliche­n gegen Bayern München ins Halbfinale der Königsklas­se ein, hier wartet erneut ein Lokalderby gegen Atlético. Doch mit dem großen Duell auf europäisch­er Bühne befasste sich vor dem Clasico einzig Sportdirek­tor Emilio Butragueno, der bei der Auslosung in Nyon weilte. Das Team von Coach Zinedine Zidane stellte sich derweil auf das Spitzenspi­el der Primera Division ein. „Wir werden alles dafür geben, dass unsere Fans feiern können“, sagte Verteidige­r Marcelo. Auch er ist in Bestform.

Real ist wild entschloss­en, das Double aus Meistersch­aft und dem wichtigste­n europäisch­en Wettbewerb zu gewinnen. Dies war dem Hauptstadt-Klub zuletzt 1958 gelungen – eine Ewigkeit für die erfolgsver­wöhnten „Madridista­s“. Auch Barcelona hat noch die Chance auf zwei Titel. Messi und Co. stehen Ende Mai im Finale der Copa del Rey gegen Deportivo Alavés. Doch jetzt zählt nur der Clasico.

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