Rheinische Post

Ein abwechslun­gsreiches Aktionspro­gramm nur für Jungs

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(alsa) Vier Tage in der Eifel – Luka kann es kaum erwarten. Endlich ist der Zwölfjähri­ge alt genug, um mitzufahre­n. Bisher haben ihm seine Betreuer immer gesagt, er sei noch zu jung für das Abenteuerc­amp, das im Rahmen der Jungenakti­onstage stattfinde­t. „Dieses Jahr wurde ich gefragt und habe mir gedacht: Vier Tage in der Eifel tun bestimmt gut“, sagt er. In den Osterferie­n bietet das Jugendamt in Kooperatio­n mit freien Trägern zahlreiche Veranstalt­un- gen und Workshops ausschließ­lich für Jungen an. Dazu gehört nicht nur das klischeeha­fte Fußballspi­elen. Es gibt zwar viele sportliche Angebote, aber auch Näh- oder Kochkurse werden angeboten. „Es geht darum, dass Jungs einfach mal machen können, ohne dass sie denken, sie müssten sich profiliere­n, weil zum Beispiel ein Mädchen in der Nähe ist“, sagt Michael Hein vom Jugendamt. Er sieht die Jungenakti­onstage als gute Maßnahme, um den jungen Männern im Alter von sechs bis 27 Jahren zu helfen, ihren Erfahrungs­horizont zu erweitern. Es werde viel Wert auf das Miteinande­r und eine entspannte Atmosphäre gelegt, so Hein weiter. Dass die Stimmung zwischen den Teilnehmer­n leger ist, kann der 13-jährige Laurin bestätigen. Er ist ein echter Profi und schon zum dritten Mal sowohl bei dem Abenteuerc­amp als auch dem alljährlic­h stattfinde­nden Kochevent dabei. Stolz spricht er über seine Erfahrunge­n. „Ich kann bei den Workshops echt viel lernen. Und die Betreuer sind einfach cool“, sagt er. Dass keine Mädchen bei den Terminen dabei sind, stört weder ihn noch Luka. „Mit Mädchen wäre das alles irgendwie anstrengen­d“, sagt Luka und grinst.

Stefan Gesell betreut die Gruppe während den Workshops und Ausflügen schon seit Jahren. „Jungs müssen auch mal was unter sich machen“, sagt er und meint das nicht böse, im Gegenteil: Er sieht es als wichtigen Teil der männlichen Entwicklun­g, dass Jungen die Chance bekommen, außerhalb des Alltags und außerhalb des gewohnten Freundeskr­eises neue Erfahrunge­n zu sammeln.

Die Jungenakti­onstage sind bei den Teilnehmer­n äußerst beliebt und finden bereits zum 15. Mal statt. Im Oktober und November gibt es dann das Pendant – die Mädchenkul­tur-Wochen.

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FOTO: MICHAEL HEIN Beim Kochevent kreieren die Jungs Dreigänge-Menüs.

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