Rheinische Post

Kultur für Kurzentsch­lossene

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Yorker Carnegie Hall, Kirill Gerstein, Richard Strauss’ Melodram „Enoch Arden“um eine verhüllte, dramatisch­e Liebe im Dreieck zur Aufführung. Der erste Teil des Konzerts am Sonntag, 17 Uhr, im Robert-Schumann-Saal, Ehrenhof 4-5, wird mit Klaviermus­ik von Johannes Brahms gestaltet. Premiere Alter schützt vor Torheit nicht. In dieser Quintessen­z ist die Geschichte von Don Pasquale keineswegs ein Einzelfall. Schon die Commedia dell’arte, die alte italienisc­he Stegreifko­mödie, nahm den Typ des eitlen, verblendet­en oder sich selbst überschätz­enden Alten gern aufs Korn. Zur Spottfigur eignete er sich besonders dann, wenn er wie Don Pasquale auf Freiersfüß­en geht und nach einer Frischzell­enkur verlangt. Dann kann ihm sogar der eigene Hausarzt zum Feind werden. Dottore Malatesta jedenfalls ist ein Verbündete­r der Jugend. Um dem unglücklic­hen Neffen Ernesto zu helfen, fädelt er eine Scheinehe zwischen Pasquale und Ernestos Auserwählt­en, der schönen, aber mittellose­n Norina, ein. Doch kaum ist die Hochzeit gefeiert und das Vermögen geteilt, da verwandelt sich die liebreizen­de und sanftmütig­e Braut in eine boshafte Furie. Gaetano Donizettis (17971848) Oper „Don Pasquale“feiert am Samstag, 19.30 Uhr, in der Deutschen Oper am Rhein, HeinrichHe­ine-Allee 16a, Premiere. Tanz In ihrem Stück „The Way You Look (at me) Tonight“nehmen Claire Cunningham und Jess Curtis das Publikum mit auf eine sinnliche Reise, auf der sie mittels Tanz, Ge- sang und biografisc­hen Erzählunge­n Fragen reflektier­en: Wie sehen wir einander an? Wie bestimmen unsere Körper die Art, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen? Ausgehend von der Erfahrung mit ihren eigenen Körpern diskutiere­n sie, auf welche Weise Behinderun­g, Alter und Geschlecht beeinfluss­en, wie wir uns gegenseiti­g wahrnehmen. Die Aufführung­en sind Sams- tag und Sonntag, 20 Uhr, Tanzhaus NRW, Erkrather Straße 30. Konzert Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ist eine der bedeutends­ten geistliche­n Chor-Kompositio­nen. Vermutlich komponiert­e Bach die einzelnen Abschnitte zwischen 1724 und 1748. Erst kurz vor seinem Tod (1750) fasste er sie zu einem Gesamtwerk zusammen. Ob die Kompositio­n jemals aufgeführt wurde, ist unklar. Am Freitag, um 19.30 Uhr, bringt nun der Bachverein Düsseldorf das Werk in Kooperatio­n mit dem Konzertcho­r der Volksbühne (Wuppertal), internatio­nalen Solisten und dem Sinfonieor­chester Wuppertal unter Leitung von Thorsten Pech in der Johanneski­rche am Martin-Luther-Platz 39 zu Gehör.

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