AfD sagt Kundgebung am 1. Mai ab
Die Partei hat Sicherheitsbedenken. Am 28. April sollen alle Kundgebungen wie geplant stattfinden.
(hpaw/lis/nic/nika) Die AfD hat ihre für den 1. Mai geplante Kundgebung abgesagt. „Wir wollen der Polizei nicht zumuten, für uns erneut einen solch großen Aufwand zu betreiben“, sagte Herbert Strotebeck, Sprecher des AfD-Bezirksverbands Düsseldorf, mit Blick auf die Demonstrationen rund um den Bundesparteitag am vergangenen Wochenende in Köln. Die AfD-Mitglieder seien inzwischen hart im Nehmen. „Und wir sind sehr dankbar, dass die Polizei einen solchen Aufwand betreibt, um uns zu schützen. Aber irgendwann muss es ja auch mal gut sein“, so Strotebeck.
1000 Teilnehmer waren zur Kundgebung der Arbeitnehmer-Gruppierung der AfD erwartet worden. Dagegen hatte sich ein Bündnis aus Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Düsseldorfer Appell, „Düsseldorf stellt sich quer“und „Düsseldorf ist bunt“geformt. „Dass die Kundgebung am 1. Mai abgesagt wurde, ist für das Bündnis Ansporn, auch am 28. April zu zeigen, dass die AfD und ihre Ableger in Düsseldorf unerwünscht sind“, sagte die DGBVorsitzende Sigrid Wolf.
Der AfD-Wahlkampfauftritt mit dem NRW-Vorsitzenden Marcus Pretzell und Bundesparteichefin Frauke Petry am 28. April soll wie geplant stattfinden. Die Größenordnung der Veranstaltung auf dem Johannes-Rau-Platz sei eine andere, zu vergleichbaren Veranstaltungen seien zwischen 200 und 350 Teilnehmer gekommen, hieß es aus der AfD-Pressestelle.
Ab 15 Uhr will das genannte Bündnis am Apollo-Platz zusammenkommen und gegen die AfD protestieren. Die Polizei geht nicht davon aus, dass die Sicherheitslage am 28. April eine gänzlich andere ist als bei der abgesagten Kundgebung drei Tage später. „Die Lage ist da weitestgehend identisch“, sagte ein Sprecher. Denn es werden deutlich mehr Menschen als nur die AfD-Anhänger erwartet, aktuell sind vier Gegendemonstrationen angemeldet.
Die Spitzenkandidatin der Linken für die Landtagswahl, Özlem Demirel, zeigte sich zufrieden mit der Absage: „Der 1. Mai ist klassischerweise das Fest der arbeitenden Menschen. Die AfD hat diesen Menschen nicht viel zu bieten.“