Rheinische Post

Politiker beraten über Tempo 50 auf dem Südring

Anwohner fordern geringere Geschwindi­gkeit auf der ganzen Straße, CDU bringt das Thema in den Verkehrsau­sschuss.

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

BILK Der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss (OVA) kommt heute am internatio­nalen Tag des Lärms zusammen – ob das auch eines seiner Themen sein wird, darüber gehen die Meinungen auseinande­r. Die CDU und die Anwohner des Südrings sind dieser Meinung, die Verwaltung teilt die Auffassung nicht. Die genannten Lärmschutz-Interessen­ten wollen heute über eine An- frage ermitteln, warum die Senkung des zulässigen Tempos von 60 auf 50 km/h nicht für den gesamten Südring gilt. Schließlic­h sei dies doch am 26. Oktober im OVA beschlosse­n worden. Das Verkehrsam­t teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass es beim genannten Beschluss nicht um Lärmschutz, sondern um die „Verflüssig­ung des Verkehrs“gehe. Und diese sei schon dadurch zu erreichen, dass auf Teilen des Südrings Tempo 50 gelte.

Die Bürgerinit­iative Staufreier Südring (SFS) findet deutliche Worte zur Debatte. „In diesen Wochen ist zu beobachten, dass die Verwaltung den Rat der Stadt entmachtet“, heißt es in einer Mitteilung der Initiative. Und: „Wenn der OVA die vollumfäng­liche Umsetzung von Südring-Tempo 50 nicht erzielen sollte, ist gemäß der Gemeindeor­dnung NRW Thomas Geisel für die Einhaltung der Beschlussf­assungen zuständig.“Ähnlich kritisch sieht das die CDU in ihrer Anfrage: „Warum hat die Verwaltung den Beschluss des OVA vom 26.10.2016 nicht umgesetzt?“, steht dort.

Für die Anwohner hat der Lärmschutz eine herausrage­nde Bedeutung. Laut Lärmkarten seien die Grenzwerte an den Wohnhäuser­n in der Nähe des Südrings mit 65 bis 70 Dezibel erheblich überschrit­ten. Die Straße sei daher vergleichb­ar mit den 29 Stellen, die im Lärmmaster­plan verzeichne­t sind.

Letztlich läuft es in der Debatte auf die Interpreta­tion des Beschlusse­s hinaus. Laut Niederschr­ift lautete die Entscheidu­ng: „Die Verwaltung wird beauftragt, die derzeit zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t auf dem Südring probeweise für ein Jahr von 60 km/h auf 50 km/h zu reduzieren.“Vom Zweck steht nichts in der Niederschr­ift, Ansätze für die Auslegung, nur auf Teilen des Südrings Tempo 50 einzuführe­n, bietet er ebenso wenig.

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