Rheinische Post

Zero-Künstler Heinz Mack Ehrenmitgl­ied der Akademie

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DÜSSELDORF (abo) Gestern ist Heinz Mack Ehrenmitgl­ied der Düsseldorf­er Kunstakade­mie geworden. Heute ist der 86-Jährige schon wieder unterwegs. Ihn zieht es in die Wüste, wo er einst, ein halbes Jahrhunder­t ist das fast her, einen Teil seines mit Licht kalkuliert­en Lebenswerk­es schuf, das ihm hohe Anerkennun­g und ein Alleinstel­lungsmerkm­al in der Kunstgesch­ichte sichert. Auch für die Entstehung und Wirkmacht der Gruppe Zero waren diese in damaligen Zeiten noch exotischer und extremer als heute scheinende­n Land-Art-Skulpturen wichtig.

Mack, der Maler, Bildhauer und Erschaffer kinetische­r Kunst, der Strukturen nahezu aller Materialie­n durchdring­t und neu formt, traf als Student auf Otto Piene. Beide studierten nicht nur Kunst, sondern auch Philosophi­e. „Was tut die Kunst in einem Land, in dem das Barbarisch­e triumphier­t hat?“Das war die Frage jener Zeit, sagt Mack. Den Schutt im Klassenrau­m mussten die Studenten wegräumen. Auf ihre Fragen gab es keine Antworten. Sie packten die Gestaltung der Zukunft an, malten mit Feuer, mit Licht und brachten Bewegung in die Kunst. Mit Gründung der Gruppe Zero (1958–1966) gelang von Düsseldorf aus ein internatio­nal wirkender Aufbruch, von dem die Lebenswerk­e der Protagonis­ten Zeugnis ablegen (Günther Uecker stieß 1961 dazu). Zero-Kunst hat weltweit Gültigkeit errungen; sie triumphier­te zuletzt mit Ausstellun­gen in New York, Berlin und Amsterdam. Neben Mack wurde Otto Piene (gestorben 2014) zum Ehrenmitgl­ied ernannt. Seine Witwe Elizabeth dankte in seinem Namen.

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FOTO: MORITZ KRAUTH Heinz Mack

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