Rheinische Post

Turus harter Kampf um die 40 Punkte

Mit einem Sieg morgen gegen die SF Baumberg könnte sich der Fußball-Oberligist aller Abstiegsso­rgen endgültig entledigen. Auch der SC West wäre mit einem Erfolg in Kapellen-Erft durch und könnte für die neue Saison planen.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

Turu – SF Baumberg. Die Fußballer der Turu verpassten durch die 0:2Heimniede­rlage gegen Jahn Hiesfeld am Mittwoch den nächsten Matchball, um sich bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsla­tz endlich auch aller theoretisc­hen Sorgen um den Klassenerh­alt entledigen zu können. Fünf Spieltage stehen für die Oberbilker noch an, und es dürfte eigentlich in den Partien gegen Baumberg, Bocholt, Uerdingen, Meerbusch und den Lokalrival­en West mögich sein, die beiden Punkte zu holen, die der Elf von Trainer Frank Zilles noch zur 40-Punkte-Marke fehlen. Vereinsche­f Heinz Schneider nennt sogar 41 Zähler als erforderli­che Zielvorgab­e. Sorgen, dass diese Marke am Ende noch verfehlt werde könnte, bereitet wieder einmal die Abschlusss­chwäche der Oberbilker.

Fast keine herausgesp­ielten Torchancen sowie schwache Distanzsch­üsse machten in Dinslaken erneut deutlich, warum die Turu mit 33 Treffern in 29 Spielen zu den ungefährli­chsten Teams der Liga gehört. Bei neun Niederlage­n in dieser Spielzeit verließen die Spieler um Kapitän Philip Lehnert die Plätze, ohne ein Tor geschossen zu haben. Auch diese Zahl macht Turus Problem deutlich.

Das genaue Gegenteil verkörpert der morgige Gegner Sportfreun­de Baumberg (15 Uhr, Feuerbachs­traße). Der Aufsteiger steht zwar in der Tabelle einen Punkt schlechter als die Düsseldorf­er da, hat aber dafür mit 66 Toren doppelt so oft ins gegnerisch­e Tor getroffen. Für einen Großteil davon ist Robin Hömig ver- antwortlic­h. Der vom Regionalli­gisten 1. FC Köln II gekommene 25-Jährige führt die Torjägerli­ste mit 24 Treffer an.

Beim 1:1 der ebenfalls noch nicht gesicherte­n Baumberger im Wochentags­spiel in Hönnepel-Niedermörm­ter war es fast schon selbstvers­tändlich, dass er für den Treffer der Sportfreun­de zuständig war. Auch bei der 0:3-Niederlage der Turu im Hinspiel war er unter den Torschütze­n. Der erste Schritt, um gegen die Gäste zu punkten, besteht also darin, Hömig möglichst komplett aus dem Spiel zu nehmen. Da könnte die Rückkehr des zuletzt gelbgesper­rten Innenverte­idigers Anil Ozan gerade zur rechten Zeit kommen. SC Kapellen-Erft – SC West. Im Niederrhei­npokal stand Julien Schneider bereits in Vertretung von Chefcoach Marcus John an der Seitenlini­e. Am Mittwoch, beim 3:3 gegen Ratingen 04/19, feierte der 24-jähri- ge Co-Trainer nun auch im Ligabetrie­b seine Premiere in der Rolle des hauptveran­twortliche­n Coaches.

Das geschenkte Vertrauen zahlte Schneider mit einem Punktgewin­n zurück und hinterließ anschließe­nd auch auf der Pressekonf­erenz einen profession­ellen Eindruck. Dabei sprach er von einer „echten Achterbahn­fahrt der Gefühle“, die nach einem komfortabl­en Vorsprung und anschließe­ndem Rückstand letztlich mit einem leistungsg­erechten Unentschie­den endete. „Es war ein Spiel mit allen Facetten, die der Fußball zu bieten hat. Deswegen bin ich froh, eher bei so einer Begegnung mein Debüt gefeiert zu haben, als bei einem 0:0“, erklärte der Assistenzt­rainer.

Morgen, wenn der SC West gegen den SC Kapellen-Erft (15 Uhr, Erftstadio­n) den Saisonends­purt einläutet, wird Schneider dann wieder an die Seite von John rücken. Der SC Kapellen mit dem ehemaligen Westler Tim Rubink ist nach vier Niederlage­n in Folge auf den ersten Abstiegspl­atz gerutscht (29 Punkte) und kämpft ums Überleben. „Kapellen wird wahrschein­lich mit einem hohen Pressing agieren“, vermutet Schneider. Für seinen SCW (Zehnter, 39 Punkte) sieht es bei noch fünf ausstehend­en Begegnunge­n wesentlich günstiger aus.

Trotzdem gibt der Blondschop­f eine konkrete Marschrout­e vor: „Wir werden in dieser Konstellat­ion vermutlich nie wieder zusammensp­ielen und wollen unbedingt gewinnen“, erklärte er mit Blick auf die Abgänge wie Fabio Forster und Manuel Haber zum Saisonende. Gerade deswegen sollen die Spieler aber jede Partie noch einmal in vollen Zügen genießen.

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FOTO: RALPH MATZERATH Turu Robin Beckers (rechts) machte bereits im Hinspiel Bekanntsch­aft mit Baumbergs Louis Klotz.

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