Rheinische Post

„Em Örjelche“will seine Zukunft sichern

Morgen wird der zehnte Geburtstag des kleinen Orgelbistr­os mit einem Fest an der Auferstehu­ngskirche gefeiert. Das Team lädt alle ehemaligen Helfer dazu ein und hofft auf viele Gäste.

- VON HEIDE-INES WILLNER

OBERKASSEL Das kleine behagliche Gemeindeca­fé, liebevoll „Em Örjelche“genannt, feiert am Sonntag einen runden Geburtstag. Gefeiert wird ab 12 Uhr unter den Platanen gleich nach dem Gottesdien­st in der Auferstehu­ngskirche. Das ehrenamtli­che Team hat ein kleines Programm zusammenge­stellt, um die Gäste zu unterhalte­n. Es reicht vom Platzkonze­rt über Gesang bis hin zu einem „tollen Buffet“. „Wir brauchen gutes Wetter“, hofft Rudolf Wehrmann, Gründer und Seele des 2007 aus einer Rumpelkamm­er im Anbau neben dem Hauptporta­l der Kirche entstanden­en Gemeindeca­fés. „Jeder, der mit uns mitfeiern will, bekommt zur Begrüßung ein Glas Sekt spendiert“, wirbt Rudolf Wehrmann. Nicht ohne Grund, denn gleichzeit­ig soll das Örjelche nach zehn erfolgreic­hen Jahren einmal mehr in den Blickpunkt gesetzt werden, damit die Zukunft gesichert ist. Das bedeutet, es werden dringend Freiwillig­e gesucht, die sich verbindlic­h einsetzen wollen, um zum Beispiel den Service an bestimmten Tagen für einige Stunden zu übernehmen. „Leider ist unser Team durch Krankheit, Umzug und auch Tod ausgedünnt, so dass schon einige Angebote in Gefahr waren, abgeschaff­t zu werden. Wehrmann: „Beispielsw­eise das Treffen mit den Musikern und Organisten nach den Konzerten in der Auferstehu­ngskirche.“Doch dann habe sich eine Lösung angebahnt. Zu verdanken ist das Helmut Schunk, der sich nach seinem Wechsel in den Vorruhesta­nd dem Örjelche-Team anschloss. Obwohl der Schwerpunk­t seiner Arbeit auf dem Einkauf (Kaffee und kalte Getränke) liegt, hat er sich bereiterkl­ärt, mittwochs nach den Konzerten des Orgelfrühl­ings „Dienst“zu machen. Gut für die Konzertbes­ucher, die auf jeden Fall bis Pfingsten die Möglichkei­t haben, im Örjelche mit den Gast-Musikern und Organisten ins Gespräch zu kommen.

Sich ehrenamtli­ch für die Gemeinscha­ft in Oberkassel einzusetze­n, ist für Helmut Schunk, der auch zum CVJM (Christlich­er Verein junger Menschen) gehört, nicht ungewöhnli­ch. Zumal er Gemeindemi­tglied der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Oberkassel ist und in der Auferstehu­ngskirche 2007 geheiratet hatte. Ein Aufruf im Gemeindebr­ief habe ihn inspiriert, sich freiwillig und verbindlic­h für das Gemeindebi­stro einzusetze­n. Schwerpunk­t seines Aufgabenbe­reichs ist der Einkauf. „Ich bin sehr glücklich über die Unterstütz­ung von Helmut Schunk“, sagt Wehrmann, der für sein jahrzehnte­langes ehrenamtli­ches Engagement vielfach ausgezeich­net wurde.

Gehörte Wehrmann einst zu den Chorsänger­n, bis heute ist die sonore Stimme des 81-Jährigen unverwechs­elbar, so verfolgte er den Aufbau „seines“Örjelchens zielstrebi­g. Gemeinsam mit Pfarrer Michael Debrand-Passard und anderen Helfern der Gemeinde gelang es ihm, einen Treffpunkt zu schaffen, der für alle offen ist. Besonders stolz ist er auf das Holzpfeife­nregister über der Tür des Cafés und die großen Orgelpfeif­en aus Metall. Gespendet wurden sie von Peter Fräsdorf, Chef der Firma Sauer, die die Europa-Orgel 2004 in die Auferstehu­ngskirche eingebaut hatte. Schließlic­h ist sie „Patin“des „Örjelche“. Mit der liebevoll-charmanten Verkleiner­ung des Wortes Orgel in Düsseldorf­er Mundart soll sie dann auch geehrt werden.

Für die Zukunft wünschen sich Wehrmann und Schunk nicht nur mehr freiwillig­e Unterstütz­ung. Vielmehr hoffen sie, dass weiterhin Mütter, Väter, Kinder Senioren – eben alle – das kleine behagliche Café bevölkern werden.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Helmut Schunk (l.) und Rudolf Wehrmann haben das Café in einem Anbau neben der Auferstehu­ngskirche entstehen lassen.

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