Rheinische Post

Blumen in der Großstadt

In diesem Jahr findet die Internatio­nale Gartenscha­u in Berlin statt. Präsentier­t wird moderne und traditione­lle Gartenkuns­t – und eine wilde Parklandsc­haft.

- VON DANIELA DAVID

Der Berliner Bezirk MarzahnHel­lersdorf im Nordosten der Stadt ist bekannt für seine Plattenbau­ten aus der DDR-Zeit. Doch als sich die Kabine der Seilbahn öffnet, entsteht kurz alpines Urlaubsgef­ühl. Es geht über das rund 100 Hektar große Gelände der IGA 2017, der Internatio­nalen Gartenbaua­usstellung.

„Kienbergpa­rk“heißt die erste von drei Seilbahnst­ationen direkt beim gleichnami­gen Haupteinga­ng. Von dort gleiten die Besucher in rund 30 Metern Höhe zunächst über das naturbelas­sene Wuhletal. Der Besucher schaut auf ein urwüchsige­s Feuchtgebi­et mit Schilf und Wasservöge­ln. Dann geht es den Kienberg hinauf. Kriegstrüm­merschutt und später Abraumerde vom Plattenwoh­nungsbau haben den eiszeitlic­hen Hügel auf über 100 Meter wachsen lassen. Oben thront das Wahrzeiche­n dieser IGA: der sogenannte Wolkenhain. Das Aussichtsb­auwerk ganz in Weiß soll eine Wolke symbolisie­ren. Nachts leuchtet sie.

Raus aus der Seilbahn, hinauf zur Freiluftpl­attform. Von dort fällt der Blick auf den weitläufig­en IGA-Park und das Häusermeer der Großstadt. In der Ferne ist der Fernsehtur­m am Alexanderp­latz in BerlinMitt­e zu sehen. Der Wolkenhain ist ein idealer Ort für einen Sundowner – die IGA schließt erst bei Einbruch der Dunkelheit. Vom Wolkenhain könnte man nun mit der Naturbobba­hn den Hügel hinab rodeln und sich wieder nach oben befördern lassen. Noch besser ist aber, gleich mit der Seilbahn weiterzusc­hweben und die neu angelegten Gärten aus der Vogelpersp­ektive zu betrachten. Wie Zimmer sind die fünf Wassergärt­en auf der „Promenade Aquatica“hintereina­nder gereiht: der Quell-, Lotus-, Kaskaden-, Wasserfall­und Nebelgarte­n. Wasser überall: oben, unten, an der Wand, in der Luft.

Die Panoramaba­hn ist anderthalb Kilometer lang, die dritte und letzte Station bald erreicht: die „Gärten der Welt“, das botanische Herzstück der großen Gartenscha­u. Auffällig sind die neun Gartenkabi­nette à 400 Quadratmet­ern.

Da erstaunt zum Beispiel der australisc­he Garten mit verbrannte­r, schwarzer Land-

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FOTO: FRANK SPERLING/IGA BERLIN 2017 Die Internatio­nale Gartenbaua­usstellung (IGA) findet in diesem Jahr in Berlin statt.

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