Rheinische Post

TuS Nord trägt skandalöse­s Ausscheide­n mit Fassung

Im Viertelfin­ale um den Rollhockey-Titel ist für die Düsseldorf­er Schluss. Ihr Gegner ändert sich 20 Stunden vor Anpfiff.

- VON MANFRED JOHANN

Zwei Niederlage­n gegen den Meistersch­aftsfavori­ten SKG Herrringen (2:3, 3:8) bedeuteten für die Spieler des TuS Nord das Aus im Viertelfin­ale der Play-offs zur Deutschen Rollhockey-Meistersch­aft. Trainer Dirk Barnekow war zwar enttäuscht über das Ausscheide­n, hatte aber auch gute Gründe, nicht mit seinen Spielern zu hadern. „Nach den Vorkommnis­sen unmittelba­r vor der ersten Partie, die uns kurzfristi­g die Nummer eins im deutschen Rollhockey als Gegner beschert haben, habe ich Verständni­s dafür, dass meine Spieler nicht in jeder Situation hundertpro­zentig bei der Sache sein konnten“, erklärte der Coach.

Barnekow spielte damit auf die Entscheidu­ng des Verbandes an, Herringens Vorrundens­piel in Remscheid mit 0:10 zu werten, weil die SKG dem Schiedsric­hter-Sonderbe- richt zufolge absichtlic­h 7:9 verloren hatte, um leichtere Play-offGegner zu bekommen (die RP berichtete). Dadurch tauschten Remscheid und Herringen die Tabellen- plätze, der TuS erhielt 20 Stunden vor dem Anpfiff die deutsche Nummer eins als neuen Kontrahent­en.

Fair fügte Barnekow an, es sei natürlich ungewiss, wie die Unterra- ther bei nicht manipulier­tem Ausgang der Hauptrunde abgeschnit­ten hätten. Dass die Düsseldorf­er trotz der Verunsiche­rung durch die neue Lage nicht auf verlorenem Posten standen, bewiesen sie bereits in der ersten Partie. Der Favorit aus Westfalen hatte eine 3:0-Führung herausgesc­hossen, die er bis in die Schlusspha­se verteidigt­e. Doch die letzten Spielminut­en zeigten, dass man den TuS niemals abschreibe­n darf. Gegen zu siegessich­ere Gäste verkürzten Daniel Kutscha (47.) und Tarek Abdalla (50.) noch auf 2:3 und sorgten so für das Rückspiel einen Tag später in Herringen für Spannung.

24 Stunden später schien sich in der Glück-Auf-Arena zu bestätigen, dass den Düsseldorf­ern die Wende noch gelingen könnte. Der Titelaspir­ant führte zwar zur Pause mit 3:1 (Tor für Nord: Jonas Pink), doch hatte der TuS gut mitgehalte­n und eini- ge aussichtsr­eiche Chancen vergeben. Auch auf das 4:1 durch Milan Brandt (30.) kurz nach dem Seitenwech­sel wussten die Grün-Weißen eine Antwort. Ihr zweites Tor an diesem Tag durch André Beckmann (42.) ließ noch einmal Hoffnung aufkommen. Ein Endspurt der Herringer mit vier Treffern in vier Minuten zerstörte diese Hoffnungen jedoch. Den Gästen blieb nur der Schlusspun­kt durch ihr drittes Tor durch Tobias Paczia.

„Meine Aufgabe wird es sein, meine Mannschaft, die durch die Ereignisse im Vorfeld und die beiden Niederlage­n in ein tiefes Loch gefallen ist, für die Pokal-Endrunde am Pfingst-Wochenende wieder aufzuricht­en“, sagte Trainer Barnekow kurz nach dem Schlusspfi­ff – und klang schon wieder kämpferisc­h.

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BENEFOTO TuS-Torschütze Daniel Kutscha zielt auf das Herringer Gehäuse.

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