Rheinische Post

Lehne kritisiert Flüchtling­sbeauftrag­te

Der CDU-Politiker beklagt, das Land lasse Düsseldorf im Stich. Weniger Flüchtling­e leben in Hotels.

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(arl) Der CDU-Politiker Olaf Lehne kritisiert Flüchtling­sbeauftrag­te Miriam Koch wegen ihrer Äußerungen im Gespräch mit unserer Redaktion. Lehne, der für die Union im Stadtrat sitzt und bei der Wahl am 14. Mai wieder in den Landtag einziehen will, beklagt, dass Koch die mangelnde Unterstütz­ung der rot-grünen Landesregi­erung bei der Unterbring­ung von Flüchtling­en ausblende. „Düsseldorf muss Provisorie­n wie die Leichtbauh­allen an der Bergischen Kaserne schaffen, weil das Land die Kommunen im Stich lässt“, sagt Lehne. Dabei könnte das Land mit Immobilien wie dem ehemaligen Landesamt für Besoldung helfen. Lehne wirft Koch vor, bei der Bewertung der Landesregi­erung eine „rosarote Brille“zu tragen. Hintergrun­d ist, dass sie zuvor als Fraktionsg­eschäftsfü­hrerin der Grünen im Stadtrat gearbeitet hatte.

Der CDU-Politiker wirft Koch zudem eine „laxe Haltung“im Umgang mit möglichen Straftäter­n vor. Koch hatte auf die Frage, wie viele Kriminelle sich in den Düsseldorf­er Unterkünft­en aufhalten, geantworte­t: „Ganz wenige, da bin ich sicher.“Lehne kritisiert diese Einschätzu­ng angesichts der Mängel bei der Registrier­ung von Flüchtling­en. „Das kann Koch überhaupt nicht wissen“, sagt Lehne, der als Direktkand­idat der Union im NordWahlkr­eis antritt.

Im Haupt- und Finanzauss­chuss kündigte Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche derweil an, dass die kostspieli­ge Unterbring­ung von Flüchtling­en in Hotels bis zum Jahresende erheblich zurückgefa­hren werden kann. Derzeit kommen kaum noch neue Flüchtling­e in die Stadt, die Stadt kann daher Kapazitäte­n abbauen. Nachdem zum Jahreswech­sel noch 1067 Flüchtling­e in Hotelzimme­rn gelebt hatten, sind es derzeit rund 700. „Nach den aktuellen Prognosen werden es zum Jahresende weniger als 100 sein“, sagte Hintzsche.

Zum Stichtag 31. März befanden sich 7436 Flüchtling­e in den kommunalen Unterkünft­en, das waren rund 300 weniger als zum Jahreswech­sel. Mehr als die Hälfte dieser Menschen hatte einen sogenannte­n verfestige­n Aufenthalt­sstatus; sie befanden sich also nicht mehr im Asylverfah­ren, sondern hätten das Recht, aus den Sammelunte­rkünften auszuziehe­n.

Das Problem: Es fehlt in der Stadt an Wohnungen. Wegen der Wohnsitzau­flage dürfen anerkannte Flüchtling­e zudem ihren Wohnsitz nicht in eine andere Stadt verlegen. Daher verbleiben viele Menschen in den Sammelunte­rkünften.

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