LKA erforscht libanesische Clans in NRW
DÜSSELDORF (dpa) Menschenhandel, Drogenhandel, Prostitution: Kriminelle Familienclans aus dem Libanon sollen in Deutschland bei der organisierten Kriminalität kräftig mitmischen. Das NRW-Landeskriminalamt (LKA) hat nun ein von der Europäischen Union gefördertes Aufklärungsprojekt gestartet, um mehr über die abgeschotteten Strukturen zu erfahren. Die „Bild“Zeitung hatte zuerst berichtet. Es gehe um Clans und die sogenannten Mhallamiye-Kurden, die aus der Türkei und dem Libanon stammen, sagte Kriminaldirektor Thomas Jungbluth in Düsseldorf auf Anfrage. In NRW hätten diese Clans mindestens 10.000 Mitglieder. Etliche von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Auch Wissenschaftler werden im Rahmen des Projekts befragt. Die EU fördert dies mit 800.000 Euro. Beim LKA sind vier Mitarbeiter damit befasst. DÜSSELDORF (wuk) In einem skurrilen Zivilprozess verklagt die Düsseldorfer Stadtsparkasse seit gestern einen geständigen Bankräuber (48) beim Landgericht wegen verschwundenen 4000 Euro.
Der spielsüchtige Bankkaufmann hatte 2016 seine ehemalige Stammfiliale im Düsseldorfer Stadtteil Bilk mit einer Karnevalsmaske und einer Spielzeugwaffe gleich zwei Mal heimgesucht, war zunächst mit 16.500 Euro entkommen, hatte beim zweiten Coup im Herbst 2016 sogar mehr als 30.000 Euro erbeutet.
Für diese Vergehen wurde er inzwischen zu insgesamt vier Jahren Haft verurteilt. Danach aber konfrontierte die Bank den Mann mit einer Rückforderung, gegen die er sich jetzt entschieden wehrt. Laut Bankprüfern müsse er bei dem zweiten Raub exakt 35.380 Euro erbeutet haben. Doch als er direkt nach dem Überfall von einem Zeu- gen verfolgt und nur Minuten später von der Polizei festgenommen wurde, fanden sich in einem Gebüsch nur noch 31.380 Euro. Diese Summe wurde damals sichergestellt.
Die Differenz von 4000 Euro will sich der Bankräuber jetzt aber nicht auch noch ankreiden lassen. Die 16.500 Euro aus dem ersten Überfall wolle er zurückzahlen. Aber beim zweiten Raub habe er, so hat er in seinem Strafprozess beteuert und auch gestern wiederholt, nicht mal Zeit gehabt, das Beutegeld in einer Plastiktüte zu zählen, geschweige denn, präzise 4000 Euro verschwinden zu lassen.
Eine Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf soll nun klären, ob der Mann auch für die verschwundene Differenz zwischen der Bankberechnung und dem später aufgefundenen Beutegeld einstehen muss. Ein Urteil wird für Mitte Juni erwartet. DÜSSELDORF (nic) Auf dem Weg zu einer Uhren-Verkaufsmesse im Düsseldorfer Süden sind vier italienische Uhrenhändler brutal überfallen und ausgeraubt worden. Mehrere maskierte und bewaffnete Täter griffen die Händler an. Die bislang Unbekannten erbeuteten Markenuhren im Wert von mehr als 100.000 Euro.
Der Überfall ereignete sich am Sonntagmorgen gegen 8.20 Uhr. Die Händler, die auf Luxus-Uhren spezialisiert sind, waren unterwegs zu einer Uhren- und Schmuckbörse im Stadtteil Wersten. Sie gingen laut Polizei zunächst in eine gegenüberliegende Bäckerei, um zu frühstücken. Als sie diese wieder verließen, hielt neben ihnen ein Pkw. Drei oder vier maskierte Männer stiegen aus, schlugen und traten auf die Händler ein und nahmen ihnen ihre Koffer und Taschen weg. Sie bedrohten die Opfer mit einer Schusswaffe, stie- gen wieder in ihr Auto und fuhren davon. Einer der Händler wurde bei dem Überfall verletzt.
Ob sich Täter und Opfer vorher kannten, ist unklar. Ein Polizeisprecher sagte, über die genauen Hintergründe der Tat könne man noch nichts sagen und wolle auch nicht spekulieren. Der Ablauf des Überfalls legt aber zumindest nahe, dass die Täter die Opfer im Umfeld der Veranstaltung gezielt ausgesucht oder beobachtet haben könnten. Laut Polizei gingen die Unbekannten bei dem Raub rücksichtslos und brutal vor.
Bei der sofort eingeleiteten Großfahndung wurde in etwa zehn Kilometern Entfernung auf einem Parkplatz im Stadtteil Holthausen ein brennender Volvo mit gestohlenen Kennzeichen gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um das Auto der Täter handelte. Der Wagen wurde sichergestellt.