Rheinische Post

Firminuskl­ause findet Übergangsl­ösung

Bis zu 170 Menschen am Tag erhalten am neuen Standort in Bahnhofsnä­he eine warme Mahlzeit.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

OBERBILK Stolz blicken die Franziskan­er in den mit Tischen und Bänken hergericht­eten Raum am Bertha-von-Suttner-Platz 1–3. „Es ist nicht perfekt, aber als Übergangso­rt für unsere Firminuskl­ause absolut ausreichen­d“, sagt Pater Athanasius, bevor er seinen hungrigen Gästen wie immer pünktlich um 10.30 Uhr die Tür öffnet.

26 Jahre fand an der Firminuskl­ause am Kloster an der Immermanns­traße die Essensausg­abe für Bedürftige und Mittellose statt. Mit dem geplanten Umzug der Mönche in die Marienkirc­he an der Oststraße musste am 5. Februar die stets gut besuchte Klause schließen. „Wir haben zusammen mit der Stadt sofort nach einer Übergangsl­ösung gesucht, bis die neue Klause an der Oststraße in einigen Monaten öffnen kann“, sagt Werner Schützer, der nach dem plötzliche­n Ableben seines leiblichen Bruders, Bruder Antonius, die Aufgaben kommissa- risch übernommen hatte. „Das war ein schwerer Schlag für alle“, erinnert sich Bürgermeis­terin Klaudia Zepuntke. „Doch wenn ich Werners Engagement sehe, dann erkenne ich seinen Bruder darin wieder.“

Der Übergangss­tandort, der sich nahe der Volkshochs­chule am Bertha-von-Suttner-Platz befindet, bietet montags bis freitags zwischen 10.30 und 12 Uhr vielen hungrigen Menschen die Möglichkei­t, eine warme Mahlzeit am Tag zu bekommen. Dafür sorgt auch der italienisc­he Koch Stefano Casagrande mit seinen Fähigkeite­n „aus wenig viel zu machen“, wie er selbst sagt: „Ich muss immer gucken, was da ist. Wenn es gut aussieht, kann ich was einfrieren. An manchen Tagen ist es aber echt schwierig.“Zudem müssen die größtentei­ls gespendete­n Lebensmitt­el täglich für 130 Menschen reichen. „Wenn am Ende des Geldes noch viel Monat ist, dann sogar für 170“, fügt Pater Athanasius hinzu. Manchmal wüssten die Franziskan­er und ihre 25 ehrenamtli­chen Helfer nicht, wie Stefano es hinbekommt, ein Menü mit warmem Essen, Beilage, Nachtisch und Brötchen zu bereiten – er sei ein „Zauberer“, sagt Pater Athanasius.

Profitiere­n tut die Klause natürlich von den Spenden, die in großen Teilen von der Düsseldorf­er Tafel kommen. „Einiges müssen wir noch dazu kaufen, aber ohne die Sponsoren wäre ein kostenlose­s Essen nicht möglich“, sagt Schütze.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Ehrenamtle­rinnen Claudia Flache (l.) und Elke Michalczyk mit Koch Stefano Casagrande (2. v. r.) und Werner Schütze.

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