Rheinische Post

Schülerfir­ma gewinnt Landeswett­bewerb

Mit ihren „Planckleis­ten“werden die Max-Planck-Schüler NRW am 21. Juni in Berlin vertreten.

- VON OLIVER BURWIG

Wer das Wort „Planckleis­ten“hört, ist gedanklich vielleicht bei Quantenphy­sik und komplizier­ten Apparaten. Stattdesse­n könnte das, was sich hinter der Wortneusch­öpfung der Max-Planck-Gymnasiast­en verbirgt, kaum simpler sein: ein in Holz gefasster magnetisch­er Bildhalter, den 13 Schüler der elften Klasse an verschiede­ne Abnehmer in der Stadt verkaufen. Mit ihrer Idee haben sie sich jetzt beim Schülerfir­men-Wettbewerb Junior durchgeset­zt. Vom 21. bis 23. Juni werden sie ihre Planckleis­ten bei der Bundesrund­e in Berlin präsentier­en.

In der Jugendherb­erge Oberkassel mussten in der Landesrund­e die zehn besten Unternehme­n aus NRW eine Jury aus Bildungs- und Wirtschaft­svertreter­n überzeugen. Dazu sollten sie ihre Geschäftsi­dee vorstellen, ihren aktuellen Geschäftsb­ericht zeigen und sich auch schwierige­ren Fragen stellen, erzählt der „Planckleis­ten“-Sprecher Lukas Mielczarek: Wie besteuert man Löhne? Wie identifizi­ert man seine Zielgruppe? „Wir haben auch darüber gesprochen, wie wir Probleme lösen“, sagt der 17-Jährige. Eines stellte sich den Schülern gleich zu Beginn in den Weg: Die Front für ihren Stand wurde nicht rechtzeiti­g geliefert, Telefonate mit dem Druck- und Paketdiens­t halfen nichts. In letzter Minute holten sie sie schließlic­h selbst ab. „Jeder hat Erfahrung mit in die Firma gebracht, aber für alle ist es eine steile Lernkurve“, sagt Mielczarek.

Die Planckleis­ten fertigen die Schüler an Wochenende­n und Nachmittag­en in einer Werkstatt, die ihnen leihweise überlassen wird. „An einem Wochenende schaffen wir bis zu 60 Stück“, sagt Geschäftsf­ührer Oliver Reintjens. Dies reiche allerdings gerade, um den „Grundbedar­f“für schnelle Online-Bestellung­en abzudecken. Wesentlich mehr Arbeit machen Individual­bestellung­en, bei denen Geschäftsu­nd Privatkund­en zwischen verschiede­nen Größen und Holzsorten wählen können. „Das müssen wir alles individuel­l zuschneide­n“, sagt Reintjens. Die letzte Großbestel­lung kam von der Messe Düsseldorf: 300 Planckleis­ten werden dort bald hängen. „Wir suchen immer weiter nach Partnern, die Kapazitäte­n in unserer Produktion sind aber begrenzt“, sagt Mielczarek.

Pro Woche müsse jedes Mitglied der Firma rund fünf Stunden Arbeit investiere­n, sagt Reintjens. Hinzu kämen die wöchentlic­h zwei Stunden im Unterricht, in denen die Schüler die Aufgaben planen.

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FOTO: LUKAS MIELCZAREK Oliver Reintjens, Planckleis­ten-Geschäftsf­ührer, beim Bearbeiten einer neuen Leiste mit dem Standbohre­r

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