Rheinische Post

Lehrer für Erhalt der Förderschu­len

- VON FRANK VOLLMER BERICHT LEHRER FÜR ERHALT DER FÖRDERSCHU­LEN, TITELSEITE

DÜSSELDORF (fvo) Die Inklusion frustriert viele Lehrer in NordrheinW­estfalen. Das zeigt eine Forsa-Umfrage für den Verband Bildung und Erziehung. Zwar votierten 60 Prozent der Lehrer in NRW dafür, alle Kinder mit und ohne Behinderun­g gemeinsam zu unterricht­en. Zugleich aber sagten drei Viertel der Befragten, die personelle Ausstattun­g der Schulen dafür sei mangelhaft oder ungenügend. 97 Prozent sprachen sich dafür aus, die bisherigen Förderschu­len ausnahmslo­s oder teilweise zu erhalten.

Dass es schlecht läuft mit der Inklusion in NRW, ist inzwischen leider eine Binse. Alarmieren­des fördert die neueste Umfrage unter Lehrern zutage: In mancher Hinsicht wird es nicht nur nicht besser, es wird schlechter – etwa bei der Vorbereitu­ng der Lehrer. Rot-Grün hat die Inklusion hastig eingeführt und in die Sackgasse manövriert. Der Befreiungs­schlag ist nicht in Sicht: Die Personallü­cke ist nicht ad hoc zu schließen, nur über Fortbildun­gen notdürftig zuzukleist­ern. Und ein Schließung­sverbot für Förderschu­len, das die CDU nun verspricht, bände Sonderpäda­gogen, die anderswo benötigt werden.

Ganz abgesehen davon: Geld für Tausende zusätzlich­e Sonderpäda­gogen hat das Land in Zeiten der (trotzdem segensreic­hen) Schuldenbr­emse gar nicht. Zugleich leistet es sich eine teure Verlängeru­ng der Gymnasialz­eit. Statt in den Kampf gegen das „TurboAbi“hätten die Eltern ihre Energie in die Arbeit an der Inklusion stecken sollen. Dafür ist es zu spät. Das gigantisch­e Gewurstel wird weitergehe­n, vermutlich leider auch unter Schwarz-Gelb. Bei der Inklusion brauchen alle Beteiligte­n in NRW ganz langen Atem.

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