Lehrer für Erhalt der Förderschulen
DÜSSELDORF (fvo) Die Inklusion frustriert viele Lehrer in NordrheinWestfalen. Das zeigt eine Forsa-Umfrage für den Verband Bildung und Erziehung. Zwar votierten 60 Prozent der Lehrer in NRW dafür, alle Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam zu unterrichten. Zugleich aber sagten drei Viertel der Befragten, die personelle Ausstattung der Schulen dafür sei mangelhaft oder ungenügend. 97 Prozent sprachen sich dafür aus, die bisherigen Förderschulen ausnahmslos oder teilweise zu erhalten.
Dass es schlecht läuft mit der Inklusion in NRW, ist inzwischen leider eine Binse. Alarmierendes fördert die neueste Umfrage unter Lehrern zutage: In mancher Hinsicht wird es nicht nur nicht besser, es wird schlechter – etwa bei der Vorbereitung der Lehrer. Rot-Grün hat die Inklusion hastig eingeführt und in die Sackgasse manövriert. Der Befreiungsschlag ist nicht in Sicht: Die Personallücke ist nicht ad hoc zu schließen, nur über Fortbildungen notdürftig zuzukleistern. Und ein Schließungsverbot für Förderschulen, das die CDU nun verspricht, bände Sonderpädagogen, die anderswo benötigt werden.
Ganz abgesehen davon: Geld für Tausende zusätzliche Sonderpädagogen hat das Land in Zeiten der (trotzdem segensreichen) Schuldenbremse gar nicht. Zugleich leistet es sich eine teure Verlängerung der Gymnasialzeit. Statt in den Kampf gegen das „TurboAbi“hätten die Eltern ihre Energie in die Arbeit an der Inklusion stecken sollen. Dafür ist es zu spät. Das gigantische Gewurstel wird weitergehen, vermutlich leider auch unter Schwarz-Gelb. Bei der Inklusion brauchen alle Beteiligten in NRW ganz langen Atem.