Voestalpine bleibt bei Plänen für Forschung
Im Düsseldorfer Werk des Stahlkonzerns wird am Verfahren zum 3-D-Druck mit Stahl festgehalten.
(tb/rtr) Der Chef des Stahlkonzerns Voestalpine, Wolfgang Eder, hält sich wegen der politischen Unsicherheiten durch die aktuelle USPolitik mit einem konkreten Geschäftsausblick zurück. „Es stellt sich die Frage. Was sind mögliche Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Wirtschaft?“, sagte der Chef des Linzer Konzerns gestern. Zu Voestalpine gehören auch die Böhlerwerke in Düsseldorf an der Stadtgrenze zu Meerbusch. Einerseits könnte es Einschränkungen in Bezug auf Importe ergeben. Andererseits gebe es offene Fragen, wie etwa, wann die angekündigte Änderung in der Steuergesetze erfolge oder ob die geplanten Investitionen in die Infrastruktur kommen.
Optimistisch stimmt Eder die hohe Nachfrage aus einem der wichtigsten Kundensegmente, der Automobilbranche. Diese sollte sich auf hohem Niveau stabilisieren. Die Österreicher stellen unter anderem Bleche für Karosserieteile her. Umsatz und Ergebnis sollten in der ersten Geschäftsjahreshälfte (per Anfang April) deutlich über dem Vorjahr liegen. Eine Einschätzung für das Gesamtjahr 2017/18 will der Manager erst nach dem Sommer wagen. „Wenn auf politischer Ebene nichts Dramatisches passiert, sind wir auch für die zweite Jahreshälfte durchaus optimistisch“, sagte Eder. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 stiegen die Erlöse um zwei Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn schrumpfte um 2,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. In den Vorjahreszahlen seien allerdings erhebliche Einmaleffekte – wie die erstmalige Konsolidierung von Töchtern – enthalten. Bereinigt um diese Effekte kletterte das Ebitda um 6,6 Prozent. Die Aktionäre sollen eine fünf Cent höhere Dividende von 1,10 Euro je Aktie erhalten.
In Düsseldorf hält Eder an den Plänen zum Aufbau einer Forschungseinrichtung zum dreidimensionalen Drucken mit Stahl fest. Zehn Millionen Euro hat Voestalpine in diesen Standort investiert. Heute arbeiten dort sechs Forscher, bald sollen es zehn sein. Zur Eröffnung waren neben Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und der Meerbuscher Bürgermeisterin Angelika MielkeWesterlage auch Eder, der auch Präsident des Weltstahlverbandes ist, vor Ort.