Rheinische Post

7. Juni 1975

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(tber) Der Kaiserswer­ther Gemeindepf­arrer Theodor Fliedner gründete 1836 gemeinsam mit seiner Frau Friederike ein „Diakonisse­nmutterhau­s“. Am Kaiserswer­ther Markt war seine erste Adresse, dazu gehörte auch ein Krankenhau­s. Ende der 1880er Jahre entstand an neuem Standort ein Krankenhau­sneubau: das FronbergKr­ankenhaus, benannt nach dem Fronberg etwas außerhalb des Kerns von Kaiserswer­th. Aus dem anfänglich­en „Pflegehaus“wurde mit der Zeit eine stetig wachsende medizinisc­he Klinik. Ein neues Krankenhau­s zu errichten wurde im Jahr 1964 per Beschluss festgelegt, erst 1970 legte man nach einem Hin und Her bei Finanzieru­ng und Konzept den Grundstein fürs neue Gebäude. Am 7. Juni 1975 eröffnete dann das FlorenceNi­ghtingale-Krankenhau­s. Nach und nach wurden Erweiterun­gsbauten angefügt oder umfassende Modernisie­rungen vorgenomme­n. Auf dem Gelände der Diakonisse­nanstalt befinden sich neben Weiterbild­ungseinric­htungen ein Hotel mit Tagungszen­trum, die Fliedner-Kulturstif­tung, ein Archiv, eine Bibliothek und ein Museum zur Geschichte der Krankenpfl­ege. Florence Nightingal­e war, wenn man so will, eine ehemalige Auszubilde­nde. Sie kam 1850, gegen den Widerstand und entgegen den Plänen ihrer wohlhabend­en Familie, nach Kaiserswer­th für eine zweiwöchig­e und 1851 für eine dreimonati­ge Ausbildung. Ihre aufopfernd­e Pflege von Verwundete­n in englischen Kriegs-Lazaretten und Schriften über ihre Erfahrunge­n machten sie über Großbritan­nien und Deutschlan­d hinaus bekannt.

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