Halep vor dem Sprung auf den Tennisthron
Die Rumänin kann morgen Angelique Kerber als Nummer eins der Welt ablösen.
PARIS (sid/dpa) Simona Halep hat zum zweiten Mal nach 2014 das Finale der French Open erreicht und ist nur noch einen Sieg vom Sprung an die Spitze der Tennis-Weltrangliste entfernt. Die an Position drei gesetzte Rumänin besiegte in der Vorschlussrunde Karolina Pliskova aus Tschechien in zwei Stunden mit 6:4, 3:6, 6:3 und trifft morgen im Endspiel auf die 20-jährige Lettin Jelena Ostapenko.
Mit ihrem ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier könnte die 25-jährige Halep Angelique Kerber als Nummer eins der Welt ablösen. Die zweimalige Grand-SlamSiegerin aus Kiel war in Roland Garros als Topgesetzte bereits an ihrer Auftakthürde gescheitert. US- Open-Finalistin Pliskova (25) hätte Kerber schon mit dem Finaleinzug in Roland Garros vom Thron stoßen können.
Halep, die im Viertelfinale gegen Jelina Switolina aus der Ukraine einen Matchball abwehren musste, glückte gegen die aufschlagstarke Pliskova früh ein Break zur 2:1-Führung. Nach 44 Minuten nutzte die Rumänin ihren dritten Satzball. Danach wurde Pliskova konstanter und schaffte den Satzausgleich. Die Vorentscheidung im dritten Durchgang fiel, als Halep nach einem Break mit 5:3 in Führung ging.
Ihre Finalgegnerin Jelena Ostapenko freute sich nach ihrem sensationellen Erfolg auf eine kleine Geburtstagsparty. „Heute Abend wer- de ich ein bisschen Spaß mit meiner Familie und ein paar Freunden haben, und morgen bereite ich mich dann wieder auf das Endspiel vor“, sagte Ostapenko nach ihrem Halbfinalsieg gegen die Schweizerin Timea Bacsinszky an ihrem 20. Geburtstag. Durch das 7:6 (7:4), 3:6, 6:3 erreichte die Lettin in Paris zum ersten Mal in ihrer Tennis-Karriere das Finale bei einer Grand-Slam-Turnier. „Ich denke, das war ein schönes Geburtstagsgeschenk“, sagte Ostapenko.
Als die Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier dann vor dem Interview mit der früheren Wimbledonsiegerin Marion Bartoli auch noch ein Geburtstagsständchen anstimmten, war die Lettin kurz den Tränen nahe. Bacsinszky, die gestern ebenfalls Geburtstag feierte und 28 Jahre alt wurde, hatte den Platz da schon enttäuscht verlassen.
Trotz zwei Matchbällen hat AnnaLena Grönefeld aus Nordhorn zusammen mit dem Kolumbianer Robert Farah den Mixed-Titel knapp verpasst. Das ungesetzte Duo unterlag im Endspiel in Paris der kanadisch-indischen Kombination Gabriela Dabrowski/Rohan Bopanna denkbar knapp in 67 Minuten mit 6:2, 2:6, 10:12. Ausgerechnet mit einem Doppelfehler beendete Grönefeld das Spiel. „Ich bin natürlich enttäuscht. Es wird ein, zwei Tage dauern, bis ich dann stolz sein kann“, sagte die 32-Jährige. „Wir werden es weiter versuchen.“