Rheinische Post

Max Thorwirth darf auf die EM hoffen

Der Mittelstre­ckenläufer des SFD 75 schafft über 1500 m die Norm für die U23-Europameis­terschafte­n.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Für Maximilian Thorwirth war es der Lohn harter Arbeit. Schon lange träumte der Mittelstre­ckler des SFD von einem „perfekten Rennen“. Bei der Laufgala in Pfungstadt ist er diesem Traum ein Stück näher gekommen. Mit 3:41,26 Minuten setzte Thorwirth nicht nur eine persönlich­e Bestmarke, sondern pulverisie­rte zugleich auch die Qualifikat­ionsnorm für die U23-Europameis­terschafte­n in Polen. Jetzt winkt dem Düsseldorf­er Eigengewäc­hs sogar die internatio­nale Bühne. „Das ist definitiv mein allergrößt­er Erfolg“, konstatier­te Thorwirth voller Freude.

In dem stark besetzten Rennen, in dem Olympia-Teilnehmer Homiyu Tesfaye (Frankfurt/3:37,74) seiner Ausnahmest­ellung gerecht wurde, waren bis auf Marius Probst vom TV Wattensche­id nahezu alle Top-Athleten des 1995er-Jahrgangs vertreten. „Diese Situation wollte ich nutzen, um eine schnelle Zeit anzubieten“, sagte Thorwirth. Allerdings habe er dabei eher mit einer hohen 3:42er-Zeit geliebäuge­lt – doch es kam noch besser. Obwohl die Läufergrup­pe gleich zu Beginn den Fuß auf das Gaspedal drückte und nach 1000 Metern schnelle 2:26 Minuten aufwies, mischte Thorwirth vorne munter mit. „Trotz des hohen Tempos habe ich mich extrem gut gefühlt und bin 300 Meter vor dem Ziel sogar noch einmal angetreten. Es war ein Rennen wie im Rausch“, meinte Thorwirth, der Zweiter hinter Rio-Teilnehmer Tesfaye wurde.

Ein wenig hatte sich dieser Erfolg jedoch angebahnt. Nachdem Thorwirth gemeinsam mit der LAC Quelle Fürth ein Trainingsl­ager in Tirrenia (Italien) absolviert­e, befand sich der Schützling von SFD-Coach Bernd Zahlten auf persönlich­em Rekordkurs. Beim 25. Brückenlau­f unterbot Thorwirth den Streckenre­kord über zehn Kilometer (30:37 Minuten). Dann eröffnete er die Bahnsaison mit zuvor unerreicht­en 1:52,43 über 800 Meter, ehe er sich in Wenden für die Deutschen Meistersch­aften über 1500 Meter qualifizie­rte (3:45,69). Zudem überzeugte er bei seinem Debüt über 5000 Meter in Karlsruhe (14:14,02). Ob Thorwirth bald wirklich in das Trikot mit dem Bundesadle­r schlüpft, wird sich in den kommenden Wochen entscheide­n: „Drei Athleten fahren mit zur EM. Wenn außer Marius und mir keiner mehr die Quali schafft, sind wir sicher dabei.“

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