Rheinische Post

Bilder entstehen aus Bildern

Künstlerin Myriam Resch arbeitet Katastroph­en-Fotos aus Zeitungen um.

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HEERDT (mgö) Der katastroph­ale Chemieunfa­ll vor zwei Jahren in Tianjin (China) ist für die Auflage der „Desasterse­rie“von Myriam Resch verantwort­lich. Inzwischen ist die Serie der im Format 24 mal 30 Zentimeter erstellten Bilder auf 40 angewachse­n. 18 davon zeigt die Malerin jetzt im Projektrau­m „Neues aus dem Wald“von Nele Waldert, Viersener Straße 38. Die Künstlerin, lässt sich von Fotografie­n in Druckmedie­n inspiriere­n, macht Bilder aus Bildern: „Wenn mich die Qualität anspricht, versuche ich, das Wahrgenomm­ene in die Malerei zu transporti­eren.“

Resch gelingt es, den Fokus auf wichtige Elemente zu legen, stellt die farbigen Schlafstät­ten eines Flüchtling­slagers grafisch in Reihen nebeneinan­der, verleiht den Zelten im „Dschungel von Calais“ein strahlende­s Blau und verzichtet auf Menschen: „Ich möchte emotional nicht so nah heran.“Sie sucht aus der Flut der Bilder in den Medien gezielt jene heraus, die an die Zerstörung erinnern: „In den Fotos gibt es bestimmte Auslöser, die mich inspiriere­n. Ich versuche, die Balance zwischen Ästhetik und Zerstörung zu finden.“Diese „Desasterse­rie“war für Karina Pauls Anlass, sie in einer Publikatio­n der Fachzeitsc­hrift „Impulse.Kunstdidak­tik“vorzustell­en. Künstlerin und Galeristin Nele Waldert kennt Myriam Resch aus der Studienzei­t: „Es ist wichtig, mit der Kunst in den Dialog zu treten.“

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FOTO: PRIVAT Myriam Resch ist zu Gast im Atelier von Nele Waldert und zeigt dort einige Bilder aus ihrer Desasterse­rie.

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