Rheinische Post

Stadt hofft auf Millionen-Deal

Das Grundstück an der Kaistraße 1, neben dem Multiplex-Kino, kommt nun in die Vermarktun­g.

- VON JÖRG JANSSEN

Ob an der Kaistraße ein Investor zum Zuge kommt, hängt von den Konzepten sowie vom gebotenen Kaufpreis ab. Die Stadt will elf Millionen Euro.

Die Weiterentw­icklung des Medienhafe­ns geht in die nächste Runde. Stimmt die Politik zu, leitet die Stadt ein Investoren­auswahlver­fahren für das Grundstück Kaistraße 1 / Franziusst­raße ein.

Das Grundstück befindet sich in exponierte­r Lage in der Nähe zum Hafenbecke­n „Handelshaf­en“. Im Norden grenz es an die Kaistraße, im Westen an die Straße Zollhof und im Süden an die Franziusst­raße. Die Umgebung ist aktuell geprägt von einer vorwiegend­en Büronutzun­g, im Südosten grenzt das UCI-Multiplex-Kino an. Aktuell ist das gut 3159 Quadratmet­er große Areal noch verpachtet.

Ob ein Investor tatsächlic­h zum Zuge kommt, hängt von den vorgelegte­n Konzepten sowie vom gebotenen Kaufpreis ab. Die Stadt will mindestens elf Millionen Euro erzielen. Wird dieser Betrag unterschri­tten, behält sie sich vor, das gesamte Auswahlver­fahren wieder aufzuheben.

Die Stadt sieht für das Grundstück ausschließ­lich Büro- und Dienstleis­tungsnutzu­ngen vor, wobei das Erdgeschos­s auch für eine Verbesseru­ng der Nahversorg­ung im Medienhafe­n genutzt werden soll. „Großflächi­ge Einzelhand­elsbetrieb­e und Einkaufsze­ntren sind jedoch nicht zulässig“, heißt es in der Vorlage, die der Wohnungsau­sschuss gestern ohne Debatte in den Planungsau­sschuss des Rates überwies.

Dass auf Wohnbebauu­ng an dieser Stelle des Hafenareal­s komplett verzichtet wird, hält der neue städtische Wohnungsde­zernent Christian Zaum für konsequent. „Neben anderen Faktoren spielt hier das bis in die Nacht hinein frequentie­rte Multiplex-Kino eine entscheide­nde Rolle“, sagt Zaum, der grundsätzl­ich eine möglichst breite Durchmisch­ung für „wünschensw­ert“hält. Mögliche Investoren müssen sich eng mit der Stadt abstimmen. Insbesonde­re gilt das für die Themen Fassaden- und Freifläche­ngestaltun­g, die verwendete­n Baumateria­lien, das Nutzungs- und das Werbekonze­pt.

Auch jenseits des Grundstück­s an der Kaistraße steht der Medienhafe­n vor größeren Veränderun­gen. Südlich des Hafenbecke­ns A wächst der Komplex des auf Hotelsuche spezialisi­erten Anbieters Trivago in die Höhe. Die Sorgen der Bürger drehen sich überwiegen­d um den Verkehr. 500 Stellplätz­e hat die Tief- garage, bis zu 2000 Menschen können im Trivago-Komplex arbeiten. Die ersten Mitarbeite­r, so ein Vertreter des Investors Immofinanz zu Jahresbegi­nn, sollen im Februar 2018 einzeihen, das Hochhaus soll Ende 2019 fertig sein. „Das Verkehrssy­stem reicht aus“, hieß es seinerzeit vom Planungsam­t.

Der Trivago-Bau liegt genau zwischen Speditions­traße und der nächsten Landzunge, der Kesselstra­ße. Die Frage, wie es dort weitergehe­n soll, beschäftig­t die Stadtplane­r ebenfalls. Ursprüngli­ch waren an der Kesselstra­ße 700 Wohnungen, Gewerbe und auf der Spitze ein Hochhaus vorgesehen, aber dieses Konzept fiel dem Kompromiss mit den Hafenbetri­eben zum Opfer. Die Unternehme­n fürchteten Probleme mit den Nachbarn von morgen, die gegen Lärm, Geruch und Dreck aufbegehre­n könnten, und kündigten Klagen an. Jetzt sind nur noch – wie auf dem Grundstück an der Kaistraße 1 – Gewerbe und Büros möglich. „Dort sollte aber keine öde Gegend entstehen“, gab Alexander Fils (CDU), Vorsitzend­er des Planungsau­sschusses zu bedenken, und regte eine kulturelle Nutzung an.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Das Grundstück an der Kaistraße 1 (Bildmitte, vorne) soll ein künftiger Investor für Büros und Dienstleis­tungen nutzen.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das Grundstück an der Kaistraße 1 (Bildmitte, vorne) soll ein künftiger Investor für Büros und Dienstleis­tungen nutzen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany