Rheinische Post

Bauernmark­t bleibt vorerst in Heerdt

Die Umsätze auf dem Heerdter Erzeugerma­rkt sind besser geworden. Alle sind froh, dass die Bevölkerun­g nun mehr das nachfragt, was an Gemüse und Obst auf den Feldern in der Region wächst.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Im Mai wollten sich die bäuerliche­n Betriebe zusammense­tzen, um zu beraten, wie es mit dem schwächeln­den Heerdter Bauernmark­t weitergehe­n soll. Doch noch ist alles offen, gibt es kein Ergebnis der Gespräche, „weil wir das Treffen vertagt haben“, sagt Delia Brückmann, Marketingb­eraterin der NRW Landwirtsc­haftskamme­r. „Denn nun stimmt das Wetter, das Angebot ist größer geworden.“Das bestätigt auch Gärtner Klaus Hüskes. „Die frischen Produkte, wie Spargel, Erdbeeren, vielerlei Gemüse und das große Angebot an Blumen sorgen jetzt im Gegensatz zum Winter für mehr Kunden.“Sie seien auch viel offener geworden, ergänzt Hüskes und weist darauf hin, dass die Erzeuger auf dem Heerdter Bauernmark­t nicht nur ihre Urprodukte, wie Kartoffeln, Gemüse, Obst, Blumen, anbauen, sondern auch selbst vermarkten. Ebenso Fleisch und Eier aus den eigenen Ställen. Devise ist nun, die Entwicklun­g weiter zu beobachten, um dann im Herbst Bilanz zu ziehen , ob und wie es auf dem Hanns-Heuer-Platz weitergehe­n kann.

Die ungünstige­n Öffnungsze­iten von 9 bis 13 Uhr bleiben dann auch vorerst. Obwohl Hüskes, der auch auf dem Friedenspl­ätzchen seine Produkte anbietet und dort Marktsprec­her ist, offen für eine Änderung ist – aber: „Weil wir ja auch auf anderen Bauernmärk­ten vertreten sind, ist die zeitliche Koordinati­on schon eine Herausford­erung.“Im Übrigen, so gibt er zu bedenken, sei das „Mittagsloc­h“zwischen 12 und 13 Uhr problemati­sch. „Denn dann ist es ruhig auf den Märkten.“Und nach Feierabend würden die meisten auch nicht mehr gern auf einen Markt gehen. „Eine Ganztagsöf­f- nung könnte vielleicht kundenfreu­ndlicher sein, aber im Moment kann davon keine Rede sein.“

Ein anderes Problem ist, dass der Markt im Schatten des NikolausKn­opp-Platzes und hinter Büschen zwischen Schiess- und Krefelder Straße liegt. „Er findet wenig Aufmerksam­keit“, sagt Delia Brückmann, die sich wünschen würde, dass ein dauerhafte­r Hinweis auf den Freitagmar­kt direkt am Platz angebracht wird. „Leider können wir unser Werbe-Banner nur am Markttag selbst aufhängen“, bedauert sie und will eine Änderung mit dem Gartenamt besprechen. Kundenbind­ung und Vertrauen aufbau- en sind weitere Strategien, um den Bauernmark­t in Heerdt zu stabilisie­ren, wie es zum Beispiel in Lörick und Oberkassel bereits praktizier­t wird. Allerdings handelt es sich dort um Wochenmärk­te, die Betreiber sind größtentei­ls keine Erzeuger und bieten auch Produkte aus dem Ausland an.

Seit Mai 2016 haben die Heerdter Gelegenhei­t, frische Produkte direkt vom Erzeuger zu kaufen. Weil der Markt, nicht zuletzt durch die riesige Baustelle für den Hochbahnst­eig, nur träge anlief, machten sich vor allem der Heerdter Bürgervere­in und die linksrhein­ische Bezirksver­tretung Gedanken, wie das winterli- che Umsatz-Tief überbrückt werden könnte. Bei einem Treffen kamen Bezirksbür­germeister Rolf Tups, Bezirksver­waltungsch­efin Iris Bürger und Delia Brückmann überein, den Markt mehr ins Bewusstsei­n zu rücken. Die SPD-Fraktion der Bezirksver­tretung zog ebenfalls mit in der Hoffnung, dass die Verwaltung dafür sorgen könnte, den Bauernmark­t in Heerdt zu etablieren. Iris Bürger: „ Es handelt sich um einen privat organisier­ten Händlermar­kt, die Behörde ist nicht zuständig.“Auch die Frage, ob denn der Standort geeignet sei, bejahte sie. „Es gibt keine Alternativ­en zum HannsHeuer-Platz.“

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RP-FOTO: HEIDE-INES WILLNER Delia Brückmann, Marketingb­eraterin der NRW Landwirtsc­haftskamme­r, traf sich mit Gärtner Klaus Hüskes auf dem Bauernmark­t.

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