Rheinische Post

Grundschül­er üben Pantomime mit Clowns aus Südafrika

Die Clowntour 2017 unter der Regie des Düsseldorf­er Pantomimen Wolfgang Neuhausen, Nemo, führt auch an die Grundschul­e Helmholtzs­traße.

- VON ALESSA BRINGS

FRIEDRICHS­TADT Rote Clownsnase­n und ein Megafon – weitere Requisiten braucht das Team der Clownschoo­l for life nicht, um die Kinder der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule auf der Helmholtzs­traße zum Lachen zu bringen. 19 Schüler der ersten bis dritten Klasse sitzen in der Aula und warten noch etwas schüchtern darauf, was die fünfköpfig­e Unterhaltu­ngsgruppe präsentier­ten wird.

Pantomime Ray Thembinkos­i Mbatsane beginnt. Mit wenigen deutschen Worten begrüßt er die Kinder und lockt sie mit einem Frage-Antwortspi­el aus der Reserve. Anschließe­nd singt er mit seinen vier Kollegen Magaret Nontokozo Phiri, Rulph Monlane, Angelinah Sithole und Siyabonga Matsane ein Lied. Zuerst in seiner Mutterspra­che, dann in Deutsch. Der Text hat nur zwei Wörter: „Hallo zusammen!“. Passend dazu winken die fünf Pantomimen. Die Kinder winken zurück und singen mit.

Das Eis ist gebrochen. Als Rulph Nuraga nach vorne holt, macht der begeistert Gesten vor. Die anderen Kinder machen sie nach. Anschließe­nd bilden die Kinder mit den Pantomimen einen Sitzkreis. Das erste Mal setzen die Darsteller ihre Clownsnase auf. Als Magaret ein Megafon zweckentfr­emdet, mit Fantasie aus ihm eine Flasche mit Körperloti­on macht und die imagi- näre Creme verteilt, spielen alle Kinder mit und cremen sich mit der Luftcreme gründlich ein.

Nach der Verabschie­dung zeigt Nugara, wie sehr es ihm gefallen hat: Er läuft nach vorne und klatscht mit jedem Pantomimen ab.

Ray, Magaret, Rulph, Angelinah und Siyabonga sind fünf der zehn Südafrikan­er, die vom Düsseldorf­er Pantomimen Wolfgang Neuhausen, genannt Nemo, entdeckt wurden. Vor elf Jahren gründete der Düsseldorf­er die Clownschoo­l. Als er bei den deutschen Kulturtage­n NRW in Südafrika vertrat, lernte er in den Townships der Provinz Mpumalanga viele Leute kennen. Das komödianti­sche und schauspiel­erische Talent dieser Leute brachte ihn auf die Idee, lustige Pantomimen auszubilde­n. Dabei geht es aber nicht nur darum, lustig zu sein. „Uns geht es um die menschlich­e Interaktio­n. Unsere Zuschauer müssen nachvollzi­ehen können, was wir ausdrücken, und sie machen ja auch mit“, sagt Ray. Die Darsteller wollen nicht so sein, wie man sich Clowns vorstellt, geschminkt und albern, sagen sie.

Das Team ist das achte Mal in Düsseldorf. Magaret ist von Beginn an dabei. „Hier sind die Menschen sehr freundlich und hilfsberei­t“, sagt sie. Ray ergänzt, Düsseldorf sei für alle mittlerwei­le ein zweites Zuhause geworden. Die Gruppe gibt bis zum 13. Juli Veranstalt­ungen und Workshops in der Stadt.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Rulph, Angelinah, Schüler Nuraga und Ray bei einem Spiel. Nuraga darf die Gesten und Mimiken bestimmen. Alle anderen müssen mitmachen.

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