Drei Freunde lassen 15 Keulen fliegen
Sie sind ein eingespieltes Team: Vlad Gapanovic, Maxim Golovchenko und Evgeniy Pahalovic , kurz Vlad, Max und Jennef. Da stehen sie nun, auf der Treppe im ApolloVarieté vor der wunderbaren Kulisse der Show „Berlin“. 3J nennen sie sich. J steht für Juggle – zu deutsch Keule. Jeder hat zwei davon in der Hand. Langsam gehen sie die Treppe hinter. Alle Drei in Schwarz gekleidet. Sie sehen aus wie Straßenjungs, in ihren Jeans mit Löchern, den T-Shirts, oder der kurzen schwarzen Trainingshose über den Leggings. Und sie tragen Baseball-Kappen oder Mützen. Keine Frage, sie könnten, so wie sie aussehen, das Publikum in New York am Broadway in der Musicalpause unterhalten – mit Breakdance. Teile von Breakdance sind auch in ihrem Programm. Aber das ist nur ein Bruchstück ihrer artistischen Glanzleistung. Denn die Jungs, die bei ihrer Nummer kaum eine Miene verziehen, sind weltklasse. Gerademal 22 und 23 Jahre alt, bieten sie ein Programm, das es so im Apollo noch nicht gegeben hat. Da stehen sie nebeneinader in Reih und Glied und werfen die Keulen in die Luft. Jeder fängt eine andere wieder auf – spielerisch. Zur Rap-Musik geht es dann blitzschnell, so dass die Zuschauer Schwierigkeiten haben, den Flug der Keulen zu verfolgen. Dabei wechseln die Jungs aus Kiew immer wieder ihre Position. Sie stehen nebeneinander, hintereinan- der, spielen zu Dritt fang den Ball, Pardon, fang die Keule. Da steht Vlad auf der Schulter von Max und Jenef macht Bocksprünge. Das klingt einfach, wären da nicht immer die Keulen mit von der Partie und die Jungs in Bewegung. Zunächst sind es für jeden zwei, dann drei, vier und zu Guter Letzt fünf, also insgesamt am Schluss 15 Keulen auf einmal dabei, die fliegen, während die jungen Ukrainer nach einer Choreographie tanzen. Brillant, weil alles so einfach aussieht. Die Jungs sind ein eingespieltes Team. Wen wundert’s, waren sie doch Nachbarn und kennen sich seit dem Kindergarten. Solange sind sie schon beste Freunde. Anders wäre es wohl auch nicht möglich, eine solch perfekte Nummer auf die Bühne zu bringen. Jennef hatte die Idee zur Zirkusausbildung. Er war der erste, der mit sechs in den Feri-