Rheinische Post

Das neue Frankreich

- VON GODEHARD UHLEMANN MEHRHEIT FÜR MACRON, TITELSEITE

Emmanuel Macron hat es geschafft. Die zweite Runde der französisc­hen Parlaments­wahl ist zu seinen Gunsten entschiede­n, auch wenn die Wahlbeteil­igung beschämend war. Der junge Staatschef kann frohlocken: Er hat seine Macht konsolidie­rt. Nun beginnt für die Franzosen der Alltag einer neuen Zeit. Macron will das Land modernisie­ren und es in einer globalisie­rten Welt konkurrenz­fähiger machen. Nun muss er liefern.

Das ist mit schönen Worten nicht zu leisten. Macron hat hohe Erwartunge­n geweckt. An deren Erfüllung wird er gemessen. Zu Recht. Er hat nun eine solide Basis für sein Reformprog­ramm. Parlamenta­risch wird er es umsetzen können. Doch er hat starke Gewerkscha­ften und Interessen­gruppen auf der anderen Seite des Tisches, die ihre Erbhöfe erbittert verteidige­n werden. Angesichts seiner Parlaments­mehrheit und der weitgehend­en Marginalis­ierung der Opposition besteht die Gefahr, dass die außerparla­mentarisch­en Kräfte die Straße zur Bühne ihrer Kritik an Macrons Regierungs­politik machen. Dann droht ein heißer Herbst. BERICHT

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