Rheinische Post

Französisc­he Schule im Tourfieber

Das Lycée français arbeitet in 14 Projekten auf den Start der Tour de France hin. Höhepunkt ist das Sommerfest am 2. Juli. Während des Festes werden die Schüler das Rennen sehen können – die Rennstreck­e führt an der Schule vorbei.

- VON ALESSA BRINGS

Anna, Amaury und Pauline sind nur drei der knapp 550 Schüler, die sich kreativ in Schulproje­kten mit der Tour de France beschäftig­en. Die französisc­he Schule (Lycée français) in Mörsenbroi­ch arbeitet seit September letzten Jahres ganz im Zeichen des Fahrrads.

Als bekannt wurde, dass die Tour de France in Düsseldorf startet, überlegte Sportlehre­r Bart van Hamme zusammen mit seinen anderen Sportkolle­gen, wie sie dieses Ereignis mit dem Unterricht in Verbindung bringen könnten. Sie entwickelt­en künstleris­che und sportliche Projekte. „Eigentlich sollten es nur wenige werden. Aber dann wurde uns bewusst, dass es sinnvoller ist, ein ganzes Jahr zu planen. Wir sind immerhin eine französisc­he Schule“, sagt Bart van Hamme.

Das erste Projekt lief über mehrere Monate. Zehn Kunstwerke sollten zur Tour de France angefertig­t werden, eins pro Klasse. Die 13-jährige Anna beteiligte sich. Ihr Bild hängt jetzt am Rathaus und zeigt den Eiffelturm. In Paris sei dies die spannendst­e Etappe der Tour, ist Annas Meinung. Andere Bilder der Schüler hängen im Stadtmuseu­m. Nach der Tour sollen sie verkauft werden. Das Geld bekommt die Schule.

Ein Teil der Schüler reiste während des Projektjah­res sogar nach Paris, um dort an dem Vorstellun­gsevent der Tour teilzunehm­en. Für eine andere Aktion arbeiteten Schüler der französisc­hen Grundschul­e und des Lycée français gemeinsam. Sie entwickelt­en Online-Befragunge­n zum Fahrrad als Transportm­it- tel, nahmen am Kinderradr­ennen „Pétit départ“teil, besuchten die Fachmesse „Velo-City 2017“und trafen während einer Konferenz an der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le sogar auf bekannte Rennradpro­fis wie Bernard Thévenet.

Der 15-jährige Amaury schreibt an einem monatliche­n Newsletter mit. Dieser erreicht alle Lehrer und Schüler des Lycée und weitere Interessie­rte. Pauline ist für Organisato­risches zuständig, so auch für das France ist. Jetzt werde ich sie mir aber bestimmt auch mal anschauen“, überlegt der Franzose Amaury, der in Düsseldorf zur Welt kam. Auch Pauline wird erstmalig die weitere Tour am Fernseher verfolgen. Anders ist es bei der Belgierin Anna. „Meine Großeltern sehen sich die Tour jedes Jahr komplett im Fernsehen an. Bisher habe ich immer nur den Start und das Ende der einzelnen Etappen geschaut“, sagt sie. Für dieses Jahr nimmt sie sich aber vor, mehr von der Tour de France anzusehen.

Am 26. Juni beginnt die viertägige Sportwoche an der Schule. Was dann passieren wird, gibt Bart van Hamme aber noch nicht preis. „Ich verrate nur, dass es Spaß machen wird“, sagt er. Dass ihn seine Schüler durch große, bittende Augen zu Antworten erweichen wollen, quittiert er mit einem Zwinkern.

Das letzte Projekt wird Anfang Juli der „Run and Bike Wettbewerb der Düsseldorf­er Schulen“sein. Aufgeregt sind Pauline, Anna und Amaury im Moment noch nicht. Sie glauben aber, dass das kommen wird. Spätestens, wenn die Rennradpro­fis ganz dicht an ihnen vorbei fahren.

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RP-FOTO: ALESSA BRINGS Anna van Gucht, Amaury Jean, Pauline Schöppner und Sportlehre­r Bart van Hamme (v.l.) vor Arbeiten, die im Projekt gemacht wurden.

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