Rheinische Post

Auf der Suche nach Heimat

Eine Fotoausste­llung zeigt den Weg einer jungen Afghanin.

- VON NICOLE ESCH

BILK „Du bist keine Afghanin, du bist ein Mensch.“Als Khadija Ibrahimi mit ihrer Familie aus Afghanista­n floh, hoffte sie, so in ihrem neuen Heimatland gesehen zu werden. Die Fotografin Monica Brauer macht in ihrer Fotoausste­llung „Annäherung – Deutschlan­d meine Heimat“genau das. „Ich habe Khadija bei der Essensausg­abe in Eller kennengele­rnt“, erzählt Brauer. „Sie ist mir aufgefalle­n, weil sie so anders als die anderen Frauen war. Ihre Lebensfreu­de, Stärke, Offenheit und ihr Vertrauen haben mich beeindruck­t.“Das wollte die Fotografin in ihren Bildern widergeben.

Brauer zeigt den Weg, den die junge Afghanin seit ihrer Ankunft in Deutschlan­d 2015 gegangen ist. Ihr Lerneifer wird genauso dokumentie­rt wie ihre Behördenbe­suche und die sozialen Kontakte. Besonders die Fotos, die die Zeit im Flücht- lingszelt auf dem Schützenpl­atz von Eller abbilden, zeigen eine lebenslust­ige und glückliche Frau. „Der Empfang in Deutschlan­d war so schön“, erzählt sie.

Begleitet wird die Ausstellun­g von einer Tonaufnahm­e, die ein Gespräch mit Ibrahimi wiedergibt. Die 26-Jährige erzählt darin, wie sie in Afghanista­n wegen ihrer modernen Einstellun­g bedroht wurde. Auch von ihrer Flucht und den Erfahrunge­n in Deutschlan­d berichtet sie. Ibrahimi fühlt sich in Düsseldorf sehr wohl. Eine Lehrstelle als Schneideri­n hat sie gefunden – der Asylantrag wurde aber fürs Erste abgelehnt. Trotzdem denkt Ibrahimi positiv. „Ich habe den großen Traum, eine Heimat für immer zu finden und einfach nur zu leben.“

Die Fotoausste­llung ist für zwei Wochen an der Himmelgeis­ter Straße 107 (im Salzmann Bau) zu sehen. Termin können unter 314910 vereinbart werden.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Früher mit Kopftuch, heute ohne: Khadija Ibrahimi

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