Ampel-Bündnis lobt den Kulturentwicklungsplan
Das Dokument, das Ideen für die Zukunft der Kulturlandschaft bringen soll, wurde gestern vorgelegt. Die Bewertung fällt ganz unterschiedlich aus. Nun sollen erste Vorhaben umgesetzt werden.
Rund ein Jahr hat die Arbeit für Düsseldorfs ersten Kulturentwicklungsplan gedauert – nun liegt das 110 Seiten starke Papier vor. Es soll Impulse geben, wie sich die Kulturlandschaft modernisieren lässt. Gestern debattierte der Kulturausschuss über die Ergebnisse. Das sind die wichtigsten Fakten: Was steht in dem Plan? Er gibt eine ganze Reihe von Anregungen, was die Stadt tun könnte, um das kulturelle Angebot zu verbessern. Zu den 13 Zielen und 41 Vorschlägen gehören eine Reform des Kulturamts, ein „Rat für die Künste“, der die Interessen der Kulturschaffenden vertritt, und die Veröffentlichung einer Liste mit allen anstehenden Sanierungen, damit mehr Transparenz in die Diskussionen kommt („Masterplan Kulturbauten“). Nicht alle Vorhaben sind neu, der Masterplan etwa wird seit Jahren gefordert. Allerdings, so Projektleiter Patrick Föhl, diene der jetzt vorgelegte Entwicklungsplan auch dazu, schon kursierende Ideen zu sammeln. Mehr als 200 Akteure aus Politik, Kultur und Gesellschaft hatten an der Entstehung mitgewirkt. Was merken die Kultur-Besucher? Erst mal nichts. Es geht um die großen, oft abstrakten Linien. Dazu gehört die Frage, wie Museen und Bühnen auf die veränderten Wünsche des Publikums eingehen können und zum Beispiel mehr Migranten als Besucher gewinnen. Konkrete Projekte sollen nun folgen. Zügig will Kulturdezernent Hans-Georg Lohe das Vorhaben umsetzen, die Kulturinstitute „sichtbarer“zu machen, unter anderem durch eine Strategie für die sozialen Medien. Da viele Museen keine Mitarbeiter dafür haben, sollen sie zusammenarbeiten. Mehr Kooperation empfiehlt der Plan in vielen Fragen. Welches Fazit zieht das AmpelBündnis? Die Kulturpolitiker von SPD, Grünen und FDP hatten den Prozess beauftragt und 250.000 Euro zur Fi- nanzierung freigegeben. Sie zeigten sich im Ausschuss zufrieden. Es sei ein „mutiger Schritt“gewesen, sich die Ansicht der Kulturschaffenden anzuhören. Dabei habe sich auch viel Frust gezeigt: Viele Kulturschaffende hatten kritisiert, dass es dem Stadtrat an „Mut und Haltung“in der Kulturpolitik fehle. „Wir haben etwas aufgebrochen“, sagte Clara Gerlach (Grüne). Daran müsse man jetzt anknüpfen. „Wir können eine neue Kultur des Miteinanders schaffen.“Manfred Neuenhaus (FDP) betonte, der Prozess habe gezeigt, dass sich die Kulturlandschaft verändert, da sich die Gesellschaft weiterentwickelt. Darauf müsse die Politik reagieren. Cornelia Mohrs (SPD) sagte, der Plan zeige viele Möglichkeiten: „Der Prozess ist nicht zu Ende.“