Rheinische Post

23. Juni 1883

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(tber) Erste Apparature­n zur Übertragun­g der menschlich­en Stimme über eine längere Entfernung wurden Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunder­ts konstruier­t und ausprobier­t. Der Physiker und Erfinder Philipp Reis gehörte auch zu den ersten Konstrukte­uren. Als 1877 die Bell Telephone Company in größerem Stil den Vertrieb eines Telefons begann, wurden in Berlin „Fernsprech­versuche“von Generalpos­tmeister Heinrich von Stephan gestartet. Im gleichen Jahr startete „Siemens&Halske“mit der Produktion von Telefonen. Anfang der 1880er wurden örtliche Telefonnet­ze eingericht­et. Die Vermittlun­g wurde per Hand vorgenomme­n. Zunächst durch männliche Mitarbeite­r, dann setzte sich das „Fräulein vom Amt“durch, da die höhere Stimmfrequ­enz besser zu verstehen war. In Düsseldorf tauchen – laut Chronik – die ersten Telefone am 23. Juni 1883 auf. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Deutschlan­d Fernsprech­leitungen zwischen größeren Städten eingericht­et. Als längste Telefonlei­tung galt damals bei der Inbetriebn­ahme im Oktober 1883 eine Verbindung zwischen Bremen und Bremerhave­n. 1884 stand dann eine Fernleitun­g zwischen Köln und Düsseldorf zur Verfügung. 1885 wurden die Städte Frankfurt, Mainz, Heidelberg, Mannheim und Wiesbaden verbunden. Andere Netze wurden in den Folgejahre­n miteinande­r verbunden. Am 6. August 1900 war die erste Freischalt­ung einer Telefonlei­tung zwischen Berlin und Paris.

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