Kritik an China-Team in Regionalliga wächst
FRANKFURT/MAIN (RP) Die chinesische U-20-Auswahl tritt wohl zur Vorbereitung auf Olympia 2020 in Tokio kommende Saison als 20. Mannschaft außer Konkurrenz in der Regionalliga Südwest an. Diese Maßnahme ist Teil der im November 2016 vereinbarten Kooperation zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem chinesischen Fußballverband.
Dem DFB schlägt nun Ablehnung von mehreren Klubs entgegen. „Der SV Waldhof Mannheim hat keine Zustimmung erteilt. Aktuell sind die notwendigen Details für uns noch nicht vollumfänglich geklärt“, erklärte Geschäftsführer Markus Kompp. Offenbar wurden die Verantwortlichen im Vorfeld nicht ausreichend über die Verbandspläne informiert. Die Mannheimer boten als Konsequenz dem abgestiegenen Konkurrenten FK Pirmasens ein Freundschaftsspiel an. Pirmasens hatte zuvor ebenfalls Kritik geäu- ßert: „Sechs Mannschaften steigen ab, und nun holt der DFB die chinesische Nationalmannschaft. Wir müssen das wohl hinnehmen, aber für mich ist das purer Kapitalismus“, sagte Geschäftsstellenleiter Christoph Radtke dem Internetportal Zeit online. Der FK Pirmasens hatte einen Antrag gestellt, die Liga auf 20 Teams aufzustocken und damit in der Spielklasse zu verbleiben. Der Antrag wurde gestern abgelehnt. Auch ein nicht direkt betrof- fener Klub zweifelt an der Sinnhaftigkeit des Plans. Michael Welling, Präsident des West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen, fragte: „Wollen wir für 30.000 Euro wirklich die Seele des Fußballs verkaufen? Ich nicht!“Er spielt damit auf Prämien an, die jeder Verein für das Auflaufen gegen Chinas U 20 erhalten soll.
Bis zur Manager-Tagung der Regionalliga Südwest am 11. Juli muss eine Lösung her. Dann wird der neue Spielplan festgelegt.