Rheinische Post

Linksparke­n ab jetzt öfter geahndet

Ordnungsam­t geht seit einigen Monaten härter gegen Falschheru­m-Parker vor.

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(bur) Petra und Friedhelm Raue haben es wie ihre Nachbarn 25 Jahre lang nicht so genau genommen, in welche Richtung ihr Auto parkte. Dass das Ordnungsam­t seit gut zwei Monaten durchgreif­t und Knöllchen verteilt, kann das Ehepaar nicht verstehen: Die Columbusst­raße in Oberkassel ist zwar zweispurig, rechtspark­en ist daher Pflicht – es herrscht allerdings so wenig Verkehr, dass kaum jemand verstehen könne, warum nicht wie bisher „mit Augenmaß“vorgegange­n werde.

„Man muss es hier nicht so streng nehmen“, sagt Friedhelm Raue. Der 59-Jährige sieht keine Gefahr darin, das Auto entgegen der Fahrtricht­ung am Straßenran­d zu parken. Um Wenden zu können, müsse man Umwege in Kauf nehmen, das wollen an der Columbus- und der Carmenstra­ße aber nur wenige: Fast jedes dritte Auto steht verkehrt herum in der Parklücke. 15 Euro sollte das Ehepaar nun dafür zahlen, obwohl es vorher nie Probleme damit gegeben habe – Willkür, sagt Petra Raue, Geldschnei­derei, sagt ihr Mann.

„Nach langjährig­er Duldung ist jetzt eine Abkehr nötig geworden“, sagt Ordnungsam­tsleiter Michael Zimmermann. Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes seien angewiesen, das Falschpark­en nicht mehr „flächenmäß­ig“zu dulden. Das Verhalten der Verkehrste­ilnehmer habe sich verändert, der Verkehr auch, und es gebe immer mehr Fahrradfah­rer, die oft ohne Beleuchtun­g fahren und durch falschheru­m ausparkend­e Autos vor allem nachts gefährdet seien. Dadurch, dass „Linksparke­r“im Auto näher am Bürgerstei­g und weiter von der Straße weg säßen, hätten sie eine allgemein schlechter­e Sicht nach vorne und hinten.

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RP-FOTO: BUR Petra und Friedhelm Raue auf der Columbusst­raße

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