Wurde Vierjährige beschossen?
Fahrradhelm soll auf dem Hermannplatz mehrfach getroffen worden sein. Die Polizei ermittelt.
Der Fahrradhelm des Kindes soll auf dem Hermannplatz mehrfach von LuftgewehrProjektilen getroffen worden sein. Die Polizei ermittelt.
(bur) Auf ein vierjähriges Mädchen soll am Samstag beim Spielen auf dem Hermannplatz in Flingern mit einem Luftgewehr geschossen worden sein. Das Kind hatte laut Mutter Sonja C. mehrere kleine Schläge auf seinen Fahrradhelm gespürt, blieb aber unverletzt. Als die Mutter sich den Helm genauer ansah, entdeckte sie mehrere Löcher, die sie für Luftgewehr-Einschüsse hielt, und rief die Polizei.
Diese ermittelt jetzt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und prüft, ob die Löcher wirklich von Luftgewehr-Schüssen stammen. Die offizielle Einschätzung der Ermittler klang gestern zurückhaltend: „Der Helm weist tatsächlich Beschädigungen auf. Ob diese tatsächlich von Diabolos (Luftgewehr-Projektilen) stammen, wird zu ermitteln sein“, hieß es. Der Helm wurde sichergestellt. Die Er- mittler suchen zudem Zeugen, die sich unter 8700 melden können.
„Ich war vielleicht 15 Meter weg, ich würde meine Tochter nie unbeaufsichtigt lassen“, sagt die 37-jährige Mutter. Kurz zuvor sei das Kind mit dem Fahrrad gefahren, trug da- her beim Spielen noch den pinken Helm. „Ich habe ihr gesagt, sie soll den aufbehalten, weil sie bestimmt gleich wieder fahren will“, sagt Sonja C. Sie habe nichts Seltsames bemerkt, bis ihre Tochter gegen 17.30 Uhr zu ihr kam und erzählte, jemand habe sie wohl mit Steinen beworfen. „Zuerst habe ich nur einen Einschlag auf dem Helm gesehen“, sagt Sonja C. Daraufhin ging sie mit der Tochter in die nahe Wohnung, wo ihr sechs weitere Abdrücke auffielen. Dann rief sie die Polizei. Die Beamten hätten sich den Helm angesehen, aber keine Kugeln auf dem Hermannplatz gefunden.
Der Ehemann von Sonja C. hat Plakate in der Gegend aufgehängt, die den möglichen Schützen auffordern, sich zu stellen. Ein Beitrag in der Facebook-Gruppe „Nett-Werk Düsseldorf“, durch den der Vorfall bekannt wurde, wurde vielfach kommentiert und diskutiert. An einen Kinderstreich glauben die Eltern wegen der „präzisen Schüsse“nicht. „Wir wollen aber keine Panik“sagt die Mutter. Ihre Tochter habe wenig von allem mitbekommen: „Sie hat das gar nicht realisiert.“