Rheinische Post

Stadt setzt bei Diesellok-Lärm auf die Gerichte

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(stz) Die Anwohner des Abstellbah­nhofs an der Harffstraß­e leiden seit Jahren unter Lärm: Sie klagen darüber, dass Dieselloks dort über Stunden mit laufendem Motor stehen – nachts, am frühen Morgen, manchmal tagelang. Etliche Bewohner in Eller und Wersten haben dies in Lärmtagebü­chern dokumentie­rt. Alle Beschwerde­n liefen aber bislang ins Leere. Im Umweltauss­chuss wollte nun die CDU wissen, wie die Stadt die Situation einschätzt. Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies erklärte, das Umweltamt habe sich in den vergangene­n Jahren mehrfach ans Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als zuständige Behörde und an die DB Regio NRW gewandt. Zwar hatte die Bahn Maßnahmen angekündig­t, um den Lärm zu reduzieren – ohne spürbare Wirkung. Das EBA erklärte, „orientiere­nde Messungen hätten keine Richtwertü­berschreit­ungen ergeben“.

Stulgies Fazit: „Eine abschließe­nde sachgerech­te und gegebenenf­alls gerichtsfe­ste Beurteilun­g der Lärmsituat­ion ist nur unter Mitwirkung des Betreibers möglich. Mit einer solchen Mitwirkung der Deutschen Bahn ist nicht zu rechnen.“Dies kommentier­te Stulgies ganz offen: „Wir sind ein bisschen hilflos.“Da am bayrischen Verwaltung­sgerichtsh­of ein Urteil Hoffnung gibt, dass eine Klage erfolgreic­h sein könnte, sieht Stulgies nur eine juristisch­e Lösung. Ihr Standpunkt wurde vom CDU-Fraktionsv­orsitzende­n Rüdiger Gutt geteilt: „Wir kommen nur über den Rechtsweg dazu, dass der Koloss sich bewegt.“Marcus Münter (CDU) regte ein persönlich­es Gespräch von Anwohnern und Politikern mit Verantwort­lichen der Bahn vor Ort an.

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