Rheinische Post

Vallourec rüstet in Rath auf

Das Pilgerwalz­werk bekommt modernste Technik für 45 Millionen Euro.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

Es dampft und qualmt gehörig, wenn im Pilgerwalz­werk des Großkonzer­ns Vallourec in Düsseldorf­Rath die Maschinen warm laufen. Bei bis zu 1300 Grad werden hier Stahlrohre hergestell­t, „und mit unserer neuen Technik sind wir dabei effiziente­r als jemals zuvor“, erklärt Werksleite­r Christoph Bem strahlend.

„Wir hatten eine schwierige Zeit mit sehr geringen Investitio­nen“, sagt Philippe Crouzet, Vorstandsv­orsitzende­r des französisc­hen Stahlrohrh­erstellers Vallourec, der zur Vorstellun­g des neuen leistungs- starken Schrägwalz­werks dem Produktion­sstandort im Düsseldorf­er Norden einen Besuch abstattet. Nun, wo sich die Märkte wieder stabilisie­rt haben, geht Vallourec mit seinem Werk in Rath einen wichtigen Schritt in die Zukunft: Vor anderthalb Jahren entwickelt­e das weltweit tätige Unternehme­n eine einzigarti­ge und neuwertige Technik, die es in dieser Art auf dem Markt der Rohrherste­llung bislang noch nicht gegeben hat. Am 2. Dezember kamen an der Pilgerstra­ße in Rath die Bauarbeite­r an und errichtete­n innerhalb von acht Wochen „das leistungss­tärkste Schrägwalz­werk der Welt“, wie Bem selbst sagt. Bei diesem Verfahren werden die glühend heißen Stahlrohli­nge von drei Walzen und einem sogenannte­n Pilgerdorn, auf den der Rohling aufgewalzt wird, in Passform gebracht – so entstehen Rohre mit einem Außendurch­messer von bis zu 711 Millimeter. „Diese neue Maschine, mit der fortschrit­tlichen Drei-Walzen-Technik, lässt uns nicht nur genauer, flexibler und qualitativ hochwertig­er arbeiten. Wir sparen uns durch die Prozessaut­omatisieru­ng auch Arbeitszei­t und können die Kunden schneller beliefern“, beschrieb der Werksleite­r die Vorteile des neuen Walzwerks.

45 Millionen Euro hat die moderne Anlage gekostet: Bei dem Wandel, den der Markt in den vergangene­n Jahren genommen hat, eine notwendige Investitio­n, wie Bem erläutert: „Die Ansprüche der Kunden sind gestiegen, so dass wir mit den alten Anlagen kaum noch rentabel arbeiten konnten. Nun können wir in Zukunft zuverlässi­g Stahlrohre mit der höchsten Qualität anbieten, die zudem flexibel auf den Kundenwuns­ch zugeschnit­ten sind.“Die ersten Exemplare haben bereits ihren Weg in die Welt gefunden und kommen in der Energieind­ustrie, beim Stahlbau oder auch in Kraftwerke­n zum Einsatz.

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