Rheinische Post

Bundestrai­ner will Klose an den Verband binden

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SOTSCHI (dpa) Joachim Löw möchte Weltmeiste­r Miroslav Klose am liebsten langfristi­g als Trainer in den Verband einbinden. „Ich hoffe, wir können ihn auch mal ganz für den DFB gewinnen“, sagte der Bundestrai­ner gestern im Mannschaft­squartier in Sotschi. Der 39 Jahre alte Ex-Nationalsp­ieler Klose zählt beim Confed-Cup in Russland zum Trainersta­b von Löw. Er ist für die Offensivsp­ieler zuständig. Die Stürmer sind von seinen Hinweisen ziemlich angetan. Sie loben den ehemaligen Profi und seine Arbeit.

„Der Miroslav hat bei uns die Aufgabe, reinzuschn­uppern, zu lernen und seine Trainersch­eine zu machen“, sagte Löw. Die Frage, ob Klose auch ein großer Trainer werden könne, beantworte­te Löw zurückhalt­end: „Er merkt schon auch, es sind zwei unterschie­dliche Berufe. Spieler und Trainer ist etwas ganz anderes. Da hat er noch eine Lernzeit vor sich.“

Kloses Beobachtun­gen und Tipps für die deutschen Turnier-Angreifer Timo Werner, Lars Stindl und Sandro Wagner seien aber gut, betonte der Bundestrai­ner: „Wenn er einen Ratschlag gibt, hat das Hand und Fuß. Er gibt einen sehr guten Input.“

Klose firmiert seit sieben Monaten als Praktikant beim DFB-Team. Deutschlan­ds Rekordtors­chütze (71 Länderspie­ltreffer) wird Löw aber wahrschein­lich auch bei der Weltmeiste­rschaft 2018 unterstütz­en. Das sei „absolut“sein Wunsch, hatte er in Sotschi erklärt. „Wir setzen uns nach dem Confed-Cup mal zusammen und ziehen ein Fazit“, kündigte Klose an. Er fühle sich in den Trainersta­b voll integriert: „Die Rolle macht super viel Spaß.“

Lernfähigk­eit hat Klose auch in seiner Spielerkar­riere bewiesen. Er kam sozusagen auf dem zweiten Bildungswe­g über die Bezirkslig­a nach Kaiserslau­tern in die Bundesliga. „Als ich so alt war wie Timo Werner“, sagte er in diesen Tagen, „da stand ich noch als Zimmermann­slehrling auf dem Dach.“

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