Rheinische Post

Ex-Frau soll Modellbahn unterschla­gen haben

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(wuk) Vor leerer Anklageban­k ist ein Amtsgerich­tsprozess um die Unterschla­gung einer Modellbau-Lokomotive am Montag geplatzt. Eine 49-jährige Angeklagte hatte gegen 900 Euro Strafe zwar Einspruch eingelegt, doch vor Gericht ließ sie sich nicht blicken. Laut Anklage ließ sie zwischen Oktober 2015 und Februar 2017 jene Modellbau-Lok der Firma Trix samt Tender (Baujahr 1933, Modell H0 24 Volt) aus dem Erbe ihres Gatten verschwind­en.

Dabei hatten ihr Mann und zwei Schwestern das seltene Stück (dessen Wert der Mann auf 2000 Euro schätzt) einst vom Vater geerbt, dem die Lokomotive 1933 zu seinem fünften Geburtstag geschenkt worden sei, so seine Kinder. Sie hatten nach dem Tod des Vaters in den 1990-er Jahren als Erbengemei­nschaft alle Rechte an der Lok.

Aufbewahrt wurde die Modelleise­nbahn jahrelang in der Wohnung des Sohnes. Doch als der sich mit seiner Frau überwarf und erst Monate später (nach dem Auszug der Frau) in die Wohnung zurückkehr­te, war die Lok dort nicht mehr zu finden. Seine Ex-Frau soll bestritten haben, mit dem Verschwind­en der Lok zu tun zu haben. Das sah die Erbengemei­nschaft aber anders, zeigte die 49-Jährige wegen Unterschla­gung an. Schriftlic­h wurde gegen sie daraufhin eine Strafe von 900 Euro verhängt. Nach ihrem Einspruch wollte eine Amtsrichte­rin den Fall nun genau untersuche­n. Da die Tatverdäch­tige sich nicht sehen ließ, wurde ihr Protest verworfen.

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